Schwierige Lage

Selenskyj fordert schnellere Waffenlieferungen vom Westen

30.01.2023

Die Ukraine benötigt nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj schnellere Waffenlieferungen und neue Waffentypen, um russischen Angriffen standhalten zu können. 

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 In Donezk sei die Lage sehr schwierig angesichts der anhaltenden Attacken, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Audiobotschaft am Sonntag. Insbesondere die Städte Bachmut und Wuhledar seien weiter dauerhaftem russischem Beschuss ausgesetzt. Unterdessen gab es auch Angriffe auf die Metropolen Charkiw und Cherson.

Es gebe ständig Versuche der Russen, die ukrainische Verteidigungslinien zu durchbrechen, sagte der ukrainische Präsident. Russland wolle den Krieg verlängern und die ukrainischen Streitkräfte erschöpfen. "Also müssen wir die Zeit zu unserer Waffe machen." Kiew müsse die Ereignisse beschleunigen. Die Geschwindigkeit bei der Lieferung westlicher Militärgüter müsse erhöht werden, so Selenskyj, der sich zugleich optimistisch zeigte. "2023 muss und wird definitiv das Jahr unseres Sieges sein!", betonte er.

Selenskyj hatte am Vortag gesagt, dass die Ukraine Raketen mit längerer Reichweite benötige. Kiew wolle damit russischen Angriffen auf ukrainische Siedlungen und Zivilisten zuvorkommen. Die Ukraine brauche ATACMS-Raketen aus US-Produktion, die eine Reichweite von 185 Meilen (298 Kilometer) hätten. Washington hat es bisher abgelehnt, solche Waffen an die Ukraine zu liefern.

Russland schließt Gespräche aus

In der östlichen Großstadt Charkiw traf Behördenangaben zufolge eine russische Rakete ein Wohnhaus. "Nach aktuellen Informationen ist eine Person durch den Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus ums Leben gekommen", schrieb Gouverneur Oleg Synehubow am Sonntag auf Telegram. Weitere Verletzte würden behandelt. Die Rakete sei im zentralen Stadtteil Kiew eingeschlagen. Ersten Hinweisen zufolge handle es sich um eine C-300-Rakete. Angaben zu Verletzten und Schäden lägen noch nicht vor. Laut einem Reuters-Foto steht das Wohngebäude in Flammen. In Cherson waren zuvor durch russische Luftangriffe drei Menschen getötet worden. Cherson war Mitte November von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert worden, wird aber von den russischen Streitkräften weiterhin vom linken Ufer des Flusses Dnipro beschossen.

Russland nahm die jüngsten Ankündigungen von Waffenlieferungen zum Anlass, um Gespräche mit Kiew und dem Westen auszuschließen. Nach der Zusage der USA, Kampf-Panzer an die Ukraine zu liefern, sei es sinnlos, mit Kiew oder seinen "Puppenspielern" zu reden, sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA.
 

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