Ukraine-Krieg
Selenskyj will Krieg 2025 "mit diplomatischen Mitteln" beenden
16.11.2024Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj strebt eine Beendigung des Krieges mit Russland im kommenden Jahr "mit diplomatischen Mitteln" an.
Der russische Präsident Wladimir Putin wolle aber "überhaupt keinen Frieden", sagte Selenskyj in einem am Samstag ausgestrahlten Interview im ukrainischen Radio.
Selenskyj verwies in dem Interview auf die "wirklich komplizierte" Lage an der Front in der Ostukraine, wo die russische Armee seit Monaten vorrückt. "Unsererseits müssen wir alles tun, damit dieser Krieg nächstes Jahr endet", sagte Selenskyj. "Wir müssen ihn mit diplomatischen Mitteln beenden", fügte er hinzu.
"Mit Trump endet Krieg fürher"
Auf die Frage nach Vorbedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen mit Russland sagte Selenskyj, solche Gespräche seien nur möglich, wenn die Ukraine dabei "nicht allein mit Russland" und in einer "starken" Position sei. "Wenn wir nur mit Putin reden, nur mit einem Mörder" und die Ukraine vorher nicht "gestärkt" werde, könne sie in solchen Verhandlungen nur "verlieren", sagte Selenskyj.
- Militärexperte: "Unter Trump wird es noch schlimmer"
- Kiew alarmiert: SO sieht Trumps Ukraine-Plan aus
Selenskyj erwartet neue Impulse durch den Amtsantritt von Donald Trump. Er rechne mit einem früheren Ende des Krieges als bisher durch den neuen US-Präsidenten. "Der Krieg wird enden, doch ein genaues Datum gibt es nicht. Natürlich wird mit der Politik dieses Teams, das nun das Weiße Haus führen wird, der Krieg früher enden", sagte Selenskyj im ukrainischen Sender Suspilne. Der Präsident betont, ein "gerechter Frieden" sei für die Ukraine lebenswichtig.
Putin fordert Anerkennung "neuer territorialer Realitäten
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Freitag in einem Telefonat mit Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz zur Lösung des Ukraine-Konflikts die Berücksichtigung von Moskaus Sicherheitsinteressen gefordert. Erst müssten die "neuen territorialen Realitäten" und die "eigentlichen Ursachen des Konflikts" anerkannt werden, hieß es in Moskau. Scholz habe Putin zum Truppenabzug aus der Ukraine gedrängt, so die Berliner Regierung. Scharfe Kritik an dem Gespräch kam aus Kiew.
Ukraines Präsident Selenskyj zeigte sich am Freitag alarmiert. Mit dem Telefonat öffne der Kanzler eine Büchse der Pandora und spiele Moskau in die Hände. Bemühungen, Putin international zu isolieren, würden untergraben. "Jetzt könnte es weitere Gespräche, weitere Anrufe geben. Einfach viele Worte. Und genau das hat Putin schon lange gewollt: Es ist für ihn äußerst wichtig, sich aus seiner Isolation zu lösen", sagte Selenskyj in seiner regelmäßigen abendlichen Ansprache.