Ukraine-Krieg
Selenskyj sieht hohen Bedarf an Kampfpanzern
24.01.2023''Es geht nicht um fünf oder zehn oder fünfzehn Panzer. Der Bedarf ist größer.'' Die Ukraine bemühe sich täglich, den Mangel an schweren Kampfpanzern auszugleichen.
Kiew (Kyjiw)/Moskau. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstag zurückhaltend auf Berichte über die Zusage von Kampfpanzen aus deutscher Produktion reagiert. "Viele Bemühungen, Worte, Versprechen", sagte er am Dienstagabend in einer Videoansprache. Wichtiger sei, die Realität zu sehen. "Es geht nicht um fünf oder zehn oder fünfzehn Panzer. Der Bedarf ist größer." Die Ukraine bemühe sich täglich, den Mangel an schweren Kampfpanzern auszugleichen.
"Und ich danke jedem Einzelnen von Ihnen, der uns dabei unterstützt." Die Diskussionen um die Lieferung von Panzern müssten jetzt in Entscheidungen münden, forderte Selenskyj. "Entscheidungen, die unsere Verteidigung gegen die (russischen) Terroristen wirklich stärken." Die Verbündeten der Ukraine verfügten über die erforderliche Anzahl von Panzern. "Wenn wir das nötige Gewicht an Entscheidungen haben, werden wir Ihnen gern für jede einzelne wichtige Entscheidung danken", betonte Selenskyj. "Daran arbeiten wir noch."
Nach langem Zögern hat sich Deutschland entschlossen, Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern und erlaubt das auch anderen Ländern. Das erfuhr die dpa am Dienstag in Berlin aus Koalitionskreisen. Zuvor hatten "Spiegel" und ntv darüber berichtet. Geplant ist nach "Spiegel"-Informationen, mindestens eine Kompanie mit der Version Leopard 2A6 aus Beständen der Bundeswehr auszustatten. Dafür wären 14 der Waffensysteme nötig. Zuvor hatte bereits Polen angekündigt, der Ukraine eine Kompanie Leopard-Panzer liefern zu wollen. Auch Finnland und weitere Länder sind dazu bereit.