Die ukrainischen Truppen haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj deutliche Erfolge errungen.
"Übrigens haben unsere Burschen heute sehr gute Fortschritte an der Front erzielt", sagt er in seiner abendlichen Videoansprache. "Gut für sie! Details werden noch bekannt gegeben." Der Präsident hat wiederholt erklärt, dass die im vergangenen Monat gestartete Offensive im Osten und Südosten des Landes langsamer verläuft, als gewünscht.
Russland hat den Westen der Ukraine unterdessen aber mit einer neuen Angriffswelle überzogen. Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, sagte am Mittwoch im Fernsehen, dass Raketen in das Gebiet Chmelnyzkyj geflogen seien, wo sich auch ein Militärflughafen befindet. Bis zum Abend wurden den Angaben der Luftwaffe zufolge insgesamt 36 Marschflugkörper abgefangen - darunter auch Geschosse über den Gebieten Kiew, Charkiw und Dnipro. Luftalarm war zwischenzeitlich im ganzen Land ausgelöst worden.
Mehrere erfolgreiche Luftschläge
Ziel der Angriffe sollen ukrainischen militärnahen Quellen Su-24-Kampfbomber auf dem Militärflughafen Starokostjantyniw gewesen sein. Die ukrainische Luftwaffe hatte mit Su-24 in den vergangenen Tagen mehrere erfolgreiche Luftschläge mit Marschflugkörpern vom Typ Storm Shadow auf russische Munitionslager auf der seit 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim durchgeführt. Der Luftwaffenstützpunkt Starokostjantyniw ist seit dem Beginn der russischen Invasion vor über 17 Monaten vom russischen Militär wiederholt mit Raketen angegriffen worden. Ob es dieses Mal zu Zerstörungen kam, war zunächst nicht bekannt.
In seiner Rede hat Selenskyj weiters nach einem Treffen des neuen NATO-Ukraine-Rats den Vertretern der anderen Staaten für ihre Unterstützung gedankt. "Ich danke Ihnen allen für die substanzielle Arbeit", sagte Selenskyj. Bei dem Treffen, um das er selbst kürzlich nach dem Ende des Getreide-Abkommens gebeten hatte, seien die jüngsten russischen Angriffe gegen ukrainische Häfen am Schwarzen Meer scharf verurteilt worden. Außerdem seien Möglichkeiten diskutiert worden, mit denen die Sicherheit in der Region erhöht werden könnte.
Der NATO-Ukraine-Rat hatte zum ersten Mal vor zwei Wochen beim NATO-Gipfel in Litauen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs getagt. Die Vertreter aus den 31 Nato-Staaten und der von Russland angegriffenen Ukraine kamen in diesem Gremium nun zum ersten Mal im Brüsseler Hauptquartier des Bündnisses zusammen.