Israelischer Premier Bennett bemühte sich zuletzt um Vermittlung.
Kiew/Moskau. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Jerusalem als möglichen Ort für Verhandlungen über ein Kriegsende mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin vorgeschlagen. Sowohl Selensky als auch Putin hatten zuletzt wiederholt mit dem israelischen Regierungschef Naftali Bennett telefoniert, der vor einer Woche Putin persönlich in Moskau getroffen hatte.
Bisher hatten sich Delegationen von Russland und der Ukraine dreimal zu Verhandlungen in Belarus getroffen, zudem trafen die Außenminister der beiden Länder sich am Donnerstag im türkischen Antalya.
"Heute ist es nicht konstruktiv, sich in Russland, in der Ukraine oder in Belarus zu treffen. Das sind nicht die Orte, an denen wir ein Verständnis für die Beendigung des Krieges finden können", sagte Selenskyj am Samstag vor Journalisten mit Blick auf die enge Verbundenheit der belorussischen Führung mit Moskau. "Ob ich finde, dass Israel so ein Land sein kann und dabei besonders Jerusalem? Ich finde ja."
Kreml schloss Treffen grundsätzlich nicht aus
Der Kreml schloss grundsätzlich ein Treffen von Putin und Selenskyj nicht aus. "Aber zuerst müssen sowohl Delegationen als auch Minister ihren Teil dazu leisten, dass sich die Präsidenten nicht um des Prozesses, nicht um des Gesprächs, sondern um des Ergebnisses willen treffen", hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag gesagt.
In israelischen und US-amerikanischen Medien hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass Bennett Selenskyj eine Kapitulation gegenüber Russland nahegelegt haben soll. Kiew wies diese Darstellung zurück.