Nach seinem Kurzbesuch in Washington ist Ukraine-Präsident Selenskyj jetzt wieder zurück in Kiew.
Kiew/Washington. Eigentlich sollte Wolodymyr Selenskyj (45) längst tot sein, in Haft oder von der Bildfläche der Weltpolitik verschwunden. So wollte es Kriegsherr Wladimir Putin, als er am 24. Februar den Irrsinns-Überfall auf die Ukraine (44 Millionen Einwohner) anordnete. Putin hat sich getäuscht, ein historischer, blutiger Fehler.
Selenskyj lebt, ist Person des Jahres, kämpft weiter erfolgreich für die Souveränität der Ukraine. Er hält täglich seine Online-Reden, zeigt weiterhin globale Präsenz, keiner nützt soziale Medien positiver und umfassender als er.
Selenskyj hat das scheinbar Unmögliche (fast) geschafft: „Die Ukraine wird sich niemals ergeben“, schwor er jetzt bei seinem Besuch in Washington vor US-Präsident Joe Biden und beiden Kammern des US-Kongresses. Er wurde empfangen wie ein Rockstar.
Selenskyj: "Die Ukraine lebt und sie kämpft"
Stolz. Die Reise Selenskyjs in die USA war bis zuletzt geheim gehalten worden: Erst neun Stunden mit dem Zug von Kiew bis nach Przemysl im Südosten Polens. Im Geländewagen dann zum knapp 100 Kilometer entfernten Flughafen von Rzeszow. Vom Airport wurde er mit einer Maschine der US-Luftwaffe in die USA geflogen. Über der Nordsee begleiteten den Jet Flugzeuge aus den USA, GB und Deutschland. In Washington prophezeite Selenskyj einen Wendepunkt im Ukraine-Krieg für das kommende Jahr: „Im Gegensatz zu all den dunklen Vorhersagen ist die Ukraine nicht gefallen. Die Ukraine lebt und kämpft“, sagte er. Die demokratischen US-Abgeordneten antworteten mit langem Applaus, standen Spalier für den Kriesghelden. Die Republikaner schwänzten die Rede: Nur 86 von 213 waren anwesend.
Präsenz. Selenskyj ist seit 2019 ukrainischer Präsident. Zuvor war er Comedy-Star. Seine Stärke, Beharrlichkeit und Überzeugungskraft beeindrucken. Nicht nur seine Landsleute. Auf der ganzen Welt rührt und inspiriert sein Kampf gegen Tyrannei und den imperialistischen Größenwahn des Autokraten im Kreml. Inzwischen ist er zurück aus den USA. Er schwört: „Wir haben keine Angst, die Ukraine wird niemals kapitulieren.“