Karl Wendl aus der Ukraine

"Sie können uns nicht besiegen"

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ÖSTERREICH-Reporter Karl Wendl besuchte die ukrainische Armee vor Kiew.

Makariv. Eine Straßenkreuzung. Es ist die letzte Stellung ukrainischer Soldaten auf dem Weg ins Gefecht. Sandsäcke, Betonblöcke, ein Unterstand als „Kantine“. 30 Mann, alles Reservisten: ein Tierarzt, drei Studenten, Arbeiter, Lkw-Fahrer, ein Schauspieler.

Waffen. Kommandant ist Olexander, ein Ingenieur und dreifacher Vater. Sie sind entschlossen, kennen das flache Gelände, haben ein ganzes Arsenal an Anti-Panzer-Waffen: RPG7, das ist die alte russische Panzerabwehrwaffe. Sie haben aber auch britische, deutsche sowie die spanische C90-Anti-Panzer-Raketen, das modernste Gerät für den Abwehrkampf gegen anrückende Einheiten. Sie haben auch Drohnen: „Wir sehen sie immer.“ Den Vormarsch auf Kiew haben sie so stark verlangsamt.

Olexander sagt entschlossen: „Wir verteidigen nur unsere Heimat, sind bereit zu kämpfen, auch gegen russische Panzer. Ja, wir werden gewinnen“, betont er: „Der Ruf der Unbesiegbarkeit der russischen Armee ist nur mehr ein Mythos. Wir sind stärker, unser Geist ist stärker.“

Kalaschnikow. Jewgeni, ein Mann wie Klitschko, hat eine RPG7 umgehängt und eine Kalaschnikow, am grünen Helm ein Bild seiner Familie: „Ich bin ein normaler Arbeiter. Jetzt bin ich Soldat. Die russischen Soldaten werden hier nicht gewinnen, Wenn wir hier sterben, werden wir in unserem Heimatland sterben. Die Russen aber kamen, um uns zu töten, sie werden hier aber umkommen.“

„Freies Land“. Fast alle Zivilisten sind bereit zu kämpfen, selbst jene, die nie zuvor eine Waffe in der Hand ­gehabt haben. Wie Dmitriy Yehunov aus Schytomyr. Er zeigt mir seine Ex-Schule. Zerbombt. Er sagt: „Die Russen sagen, das war ein militärisches Objekt, aber das war nur eine Schule.“ Auch er ist bereit zu kämpfen: „Die Ukraine ist ein freies Land. Ich habe keine Angst, wir werden die Russen hinaustreiben.“

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