In Bunkern der ukrainischen Städte spielen sich dramatische Szenen ab.
Kiew/Charkiw. Es sind traurige und bewegende Szenen aus U-Bahnstationen, Luftschutzbunkern und Kellern, die in diesen Tagen um die Welt gehen.
Fotos und Videos dokumentieren, wie Frauen in Kiewer U-Bahnstationen in über 100 Metern Tiefe gebären. Verzweifelte Eltern umarmen ihre Kinder, versuchen, für sie stark zu sein, obwohl ihnen selbst die Angst ins Gesicht geschrieben steht. Ein Mann drückt seine Katze an sich. Immer wieder brechen Menschen in Tränen aus. Die Angst vor dem, was sie sehen werden, wenn sie mit der Rolltreppe wieder hochfahren, ist groß.
Holocaust-Überlebende wenden sich direkt an Putin
U-Bahn. Während Putin das ganze Land in Schutt und Asche legt, sitzen Tausende auf den kalten Böden der langen Korridore in den U-Bahnstationen von Charkiw oder Kiew. Videos zeigen, wie sie gemeinsam die Nationalhymne singen.
Keller & Bunker. Andere verstecken sich in Kellern. Besonders dramatisch ist die Lage in den Krankenhäusern. Auf einer Geburtenstation bricht Hektik aus, als der Fliegeralarm durch die Stadt dröhnt.
Alena Shinkar ist eine der schwangeren Patientinnen in einem Kiewer Spital. Sie erzählt in einem TV-Interview: „Ich habe Frauen gesehen, die hatten gerade einen Kaiserschnitt hinter sich, als die Sirenen losgingen. Sie hatten nicht einmal Zeit, sich nach der Operation hinzulegen, und waren voller Blut.“
In einem anderen Video aus einem Luftschutzbunker wenden sich Holocaust-Überlebende direkt an Putin. Eine von ihnen ist Valentina Romanova Iosipovna: „Ich erlebte den Krieg 1941 in Kiew. Meine Verwandten starben in Babyn Jar (Anm.: eine Schlucht in Kiew, in der die Nazis in 48 Stunden über 33.000 Juden töteten). Jetzt bricht wieder Krieg aus. Putin, zieh deine Truppen aus der Ukraine ab! Wir wollen Frieden!“