Zum Thema Getreidelieferungen
Treffen zwischen Putin und Erdogan geplant
11.07.2022Der Agentur Anadolu zufolge erklärte Erdogan, dass es Zeit sei, einen Plan der Vereinten Nationen für einen See-Korridor für den Export von ukrainische Getreide umzusetzen.
Kiew (Kyjiw)/Moskau/Damaskus. Russlands Präsident Wladimir Putin und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan haben über mögliche Lösungen des Streits um Getreideexporte aus der Ukraine telefoniert. Es sei Zeit für die UNO, den Plan für einen Getreidekorridor durch das Schwarze Meer umzusetzen, hieß am Montag in einer Mitteilung des türkischen Präsidialamts. Die Rede war auch von einem geplanten "russisch-türkischen Treffen auf höchster Ebene" in nächster Zeit. Details wurden nicht genannt.
Russland hatte sich zuletzt gesprächsbereit in Bezug auf die Getreidevorräte gezeigt, die seit Beginn des Krieges Ende Februar in der Ukraine feststecken. Zugleich streitet Moskau, das den Krieg begonnen hat, aber immer wieder vehement ab, Weizenexporte zu verhindern und so die Lebensmittelsicherheit in der Welt in Gefahr zu bringen. Viele westliche Politiker und auch die Ukraine selbst machen Russland hingegen ganz klar für die Situation verantwortlich.
Auch Lage in Syrien besprochen
Putin und Erdogan besprachen bei ihrem Telefonat Angaben beider Seiten zufolge auch die Lage in Syrien. Erdogan habe sich für die Verlängerung des grenzüberschreitenden Hilfsmechanismus in Syrien ausgesprochen, hieß es aus Ankara. Die Regelung, die am Sonntag ausgelaufen war, hatte den Vereinten Nationen erlaubt, wichtige Hilfsgüter über die Grenze auch in Teile Syriens zu bringen, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte sich aber nicht auf eine Verlängerung des Mechanismus einigen können. Russland hatte am vergangenen Freitag sein Veto gegen einen Resolutionsentwurf eingelegt, der eine Fortsetzung um ein weiteres Jahr vorsah. Eine Gegenresolution von Russland, nach der der Grenzübergang Bab al-Hawa für sechs Monate offen bleiben sollte, fand ebenfalls keine Mehrheit.