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Konvoi des Roten Kreuzes muss vor Mariupol umkehren

01.04.2022

Alle Entwicklungen im Ukraine-Krieg im oe24-Liveticker.

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© APA/AFP
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Der Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes, der Einwohner aus Mariupol evakuieren sollte, kehrt um. Die Lage mache es unmöglich, mit dem Hilfseinsatz fortzufahren, heißt es in einer Stellungnahme. In den vergangenen Tagen sind wiederholt geplante Feuerpausen für die Evakuierung von Zivilisten über bestimmte Straßen nicht eingehalten worden. Die humanitäre Lage in der Stadt spitzt sich Tag für Tag zu, Wasser, Lebensmittel und geheizte Räume sind kaum noch verfügbar.

Unterdessen will die Ukraine die Steuern für ausländische Unternehmen, die weiter Geschäfte in Russland machen, um 50 Prozent erhöhen. Das Parlament stimmt in erster Lesung für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Nach einer zweiten Lesung muss er von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet werden.

Keine Entspannung: Putins Truppen positionieren sich neu

Die ukrainische Hauptstadt Kiew kann sich in der sechsten Woche des Krieges erstmal aus einer versuchten Umklammerung durch russische Truppen befreien. Die militärisch bisher gescheiterten Angreifer scheinen sich, wie von Moskau angekündigt, aus dem Gebiet der Metropole komplett zurückzuziehen - und auch aus dem nördlich gelegenen Tschernihiw. Von Entspannung kann dennoch keine Rede sein.

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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg brachte es auf eine einfache Formel: "Nach unseren Geheimdienstinformationen ziehen sich russische Einheiten nicht zurück, sondern positionieren sich neu." Erwartet wird, dass das russische Militär seine Kräfte sammelt, auffrischt und dann in den Kampf schickt. Dafür spricht auch, was britische Militärs beobachten: Aus den abtrünnigen georgischen Gebieten Abchasien und Südossetien wird Verstärkung herangeführt, um die bisher erlittenen Verluste der Russen auszugleichen.

Russland attackiert Tanklager und Nachschublinien

Auch dass Russland im Westen der Ukraine Tanklager und Nachschublinien attackiert, um die Ukraine militärisch zu schwächen, passt nach Angaben von Militärexperten zu dieser Strategie. Zugleich beobachten westliche Diplomaten, dass die russischen Gespräche mit der Ukraine "wenig unterfüttert seien" - also vom Inhalt und der Besetzung her womöglich nicht auf eine Lösung am Verhandlungstisch abzielen.

Die russische Militärführung hat erklärt, dass sich ihre Truppen nunmehr auf die komplette Eroberung der ostukrainischen Gebiete Luhansk und Donezk konzentrieren sollen. Das Unvermögen, die Hauptstadt einzunehmen, wird zum Plan umgedeutet: Ziel der ersten Etappe sei es gewesen, "den Gegner zu zwingen seine Kräfte, Mittel, Ressourcen und Militärtechnik für den Halt großer Siedlungen, einschließlich Kiews, zu konzentrieren."

Auch das Pentagon bestätigt einen Rückzug russischer Soldaten aus dem Gebiet Kiew ins benachbarte Belarus. "In den vergangenen Tagen haben wir begriffen, was für eine starke und große Gruppierung sich vor Kiew befand", sagte dazu der ukrainische General Olexander Pawljuk.

Rückeroberung des Kiewer Vororts Irpin

Kurz zuvor hatte das ukrainische Militär bereits die Rückeroberung des Kiewer Vororts Irpin gemeldet. Ebenso erfolgreiche ukrainische Vorstöße gab es demnach im Gebiet Dnipropetrowsk, bei denen russische Einheiten in die benachbarte Region Cherson zurückgedrängt worden seien. Eine unmittelbare Bedrohung der Großstadt Krywyj Rih sei abgewendet worden. Kleinere Erfolge wurden ebenso aus dem Gebiet Saporischschja gemeldet. Dazu haben die ukrainischen Truppen westlich und östlich der ostukrainischen Großstadt Charkiw mehrere Orte zurückerobert.

Das aktuelle Hauptziel der russischen Truppen bleibt dabei die seit Anfang März eingeschlossene Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer. Russischen Angaben zufolge wurden dabei die ukrainischen Kräfte bereits zweigeteilt. Unter russischer Kontrolle soll sich bereits mehr als die Hälfte der Großstadt mit einst 440.000 Menschen befinden, darunter auch Teile des Zentrums um das schwer zerstörte Stadttheater. Auf ukrainischer Seite wird damit gerechnet, dass frische russische Kräfte die Kämpfe intensivieren - einschließlich verstärktem Einsatz von Luftwaffe und Artillerie.

Russland wird Ukraine Luftangriff auf Öllager vor

Die ukrainischen Streitkräfte sollen nach russischen Angaben am Freitag von zwei Hubschraubern aus einen Luftschlag auf ein Öllager in Russland verübt haben. In dem Depot in der Großstadt Belgorod sei es nach dem Angriff zu einem Brand gekommen, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, im Nachrichtenkanal Telegram mit. Auf einem Video war auch ein großes Feuer zu sehen. Belgorod liegt unweit der ukrainischen Grenze. Es habe keine Opfer gegeben, sagte Gladkow.

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