Feuer-Inferno

Ukraine greift Hafen auf der Krim an

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Bei ukrainischen Raketenangriffen auf die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland 2014 annektierten Halbinsel Krim sind in der Nacht offiziellen Angaben nach zwei Kriegsschiffe beschädigt worden. 

 "Durch Treffer von gegnerischen Marschflugkörpern haben zwei in Reparatur befindliche Schiffe Schäden erlitten", teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwochmorgen mit. Zuvor wurden offiziellerseits 24 Verletzte durch die Attacke vermeldet.

Diese Zahl nannte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail Raswoschajew. Weiteren russischen Angaben zufolge schoss die Flugabwehr sieben Marschflugkörper ab und machte sie so unschädlich. Zudem seien drei bei dem Angriff auf die Marinewerft Ordschonikidse eingesetzte Wasserdrohnen vernichtet worden. Unabhängig können die Angaben nicht überprüft werden. Zudem geht aus der Meldung des russischen Verteidigungsministeriums nicht hervor, wie viele Marschflugkörper ihr Ziel erreicht haben und wie hoch der Schaden ist. Einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge waren aber etwa zehn Explosionen in Sweastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, zu hören.

Brennende Werft

Ukrainische Medien veröffentlichten Bilder der brennenden Werft. In der Werft in Sewastopol werden Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte gebaut und repariert. US-Militärblogger schrieben, dass in den Docks ein U-Boot der Kilo-Klasse und ein Landungsschiff getroffen worden seien. Die U-Boote der seit 1980 gebauten Kilo-Klasse werden mit Dieselmotoren betrieben und bis heute von der russischen Marine für vielfache Zwecke eingesetzt.

Die russische Luftabwehr hat unterdessen eine Drohne über der russischen Oblast Twer abgefangen und zerstört. Es habe keine Opfer gegeben, meldete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf örtliche Behörden. Twer liegt nördlich der Oblast Moskau mit der gleichnamigen Hauptstadt Moskau.

Von ukrainischer Seite wurde indes ein russischer Drohnenangriff auf den Hafen von Ismail gemeldet. Dabei wurden den Angaben zufolge mindestens sechs Menschen verletzt. "Mehrere Gruppen von Drohnen wurden auf den Bezirk Ismail abgefeuert", schrieb der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram. "Leider gab es Treffer: Der Hafen und andere zivile Infrastruktur wurden beschädigt." Das volle Ausmaß des Angriffs ist noch unklar. Von russischer Seite lag dazu zunächst keine Stellungnahme vor. Der Hafen ist einer der wichtigsten Getreideexporthäfen der Ukraine.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben der Luftwaffe Mittwoch früh 32 von Russland abgefeuerte Drohnen abgeschossen. Insgesamt hätten die russischen Streitkräfte 44 iranische Drohnen vom Typ Shahed eingesetzt. Das Hauptziel sei der Süden der Oblast Odessa gewesen, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Insbesondere die Hafeninfrastruktur sei im Visier des russischen Militärs gewesen.

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Kyrill I., rief seine Landsleute auf, alle Kräfte für den Krieg gegen die Ukraine zu aktivieren. Russland stehe vor der Aufgabe, "als Siegerin aus dem Kampf hervorzugehen, den die Mächte des Bösen gegen uns entfesselt haben", sagte der Moskauer Patriarch laut Kathpress Kirchenangaben zufolge bei einem Gottesdienst in St. Petersburg am Dienstag. "Heute ist die Mobilisierung aller notwendig", sagte der Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er rief zu unaufhörlichen Gebeten für den Machthaber auf.

Russland hat nach Informationen britischer Geheimdienste Teile einer neuen Armee deutlich früher in die Ukraine verlegt als geplant. "Es ist wahrscheinlich, dass die Einheiten überstürzt eingesetzt wurden, auch weil Russland weiterhin mit einer überlasteten Streitmacht an der Front zu kämpfen hat und die Ukraine ihre Gegenoffensive auf drei verschiedenen Achsen fortsetzt", teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Noch im August hätten Rekrutierungsanzeigen für die neue russische 25. Armee behauptet, die Truppe werde erst ab Dezember in der Ukraine eingesetzt. Doch seien nun erste Teile "höchstwahrscheinlich" in die Ukraine entsandt worden und würden im besetzten Gebiet Luhansk im Osten des Landes stationiert, hieß es in London.

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