Ein schwerer russischer Luftangriff hat nach Kiewer Angaben mehrere Anlagen der Energieversorgung in der Ukraine getroffen.
Der staatliche Energieversorger berichtete am Donnerstag in der Früh von Schäden in den Gebieten Winnyzja, Dnipropetrowsk, Donezk und Kiew. Das genaue Ausmaß müsse noch festgestellt werden. Ihrerseits griff die Ukraine Ölanlagen in Russland mit Drohnen an.
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Der Schaden im Gebiet Winnyzja sei durch Trümmer einer abgeschossenen russischen Kampfdrohne entstanden, teilte Regionalgouverneur Serhij Borsow auf Telegram mit. Im Gebiet Kiew wurden nach regionalen Angaben eine Stromleitung und eine nicht näher bezeichnete Industrieanlage getroffen. Explosionen wurden in der Nacht aus der Großstadt Dnipro und aus dem Gebiet Saporischschja gemeldet.
Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland bei dem kombinierten Angriff 4 Marschflugkörper, 2 Lenkraketen und 27 Kampfdrohnen ein. Alle Drohnen und fünf der anderen Flugkörper seien abgefangen worden, teilte Kommandeur Mykola Oleschtschuk mit. Diese Militärangaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Keine Abwehr gab es demnach gegen drei ballistische Raketen des Typs Iskander-M. Diese Raketen mit einer Reichweite bis 500 Kilometer werden in den seltensten Fällen abgefangen.
Brände in zwei russischen Treibstofflagern
Ukrainische Drohnen verursachten nach russischen Behördenangaben Brände in zwei Treibstofflagern. Betroffen waren ein Tanklager in dem Ort Enem bei Krasnodar im Süden Russlands und ein Lager im Gebiet Tambow südlich von Moskau. 15 Drohnen seien abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die russische Nachrichtenagentur TASS meldete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, die Luftabwehr habe in der Nacht insgesamt 15 ukrainische Drohnen abgeschossen, darunter sechs über der der russischen Nordkaukasus-Region Adygeja. Auch dies war nicht unabhängig überprüfbar.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zwei gegen eine russische Invasion. Ihre Angriffe im Hinterland des Gegners sollen vor allem die Treibstoffversorgung der russischen Armee stören.