Trotz Waffenstillstands werden Separatisten in der Ukraine aufgerüstet.
Die USA haben Russland vorgeworfen, trotz des vereinbarten Friedensplans weiter schwere Waffen in die Ostukraine zu verlegen. Das russische Militär habe vor dem geplanten Beginn der Waffenruhe "eine große Menge an Artillerie und mehrere Raketensysteme" in die von den prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete gebracht, sagte die US-Außenamtssprecherin Jen Psaki am Freitag.
Russische Einheiten an der Grenze würden außerdem Nachschublieferungen für die Separatisten vorbereiten. Dies sei "eindeutig nicht im Sinn" der Vereinbarung von Minsk.
Besorgnis
Die Vereinigten Staaten seien "sehr besorgt" über die anhaltenden Kämpfe in der Region, sagte Psaki. Nach Angaben der ukrainischen Armee und der Separatisten wurden binnen 24 Stunden mindestens 27 Zivilisten und Soldaten getötet. Am heftigsten waren die Gefechte um den wichtigen Bahnknotenpunkt Debalzewe.
Die Kiewer Regierung und die prorussischen Rebellen hatten sich am Donnerstag nach einem Verhandlungsmarathon auf ein "Maßnahmenpaket" zur Umsetzung der Minsker Verträge von Anfang September verständigt. Die Waffenruhe tritt am Sonntag 00.00 Uhr (Samstag 23.00 Uhr MEZ) in Kraft. Zudem wurden der Abzug schwerer Waffen und die Einrichtung einer Pufferzone vereinbart. Seit Beginn der Kämpfe im Osten der Ukraine im vergangenen Frühjahr wurden fast 5500 Menschen getötet und 13.000 weitere verletzt.