Ukraine-Krise

Putin feuert drei Atom-Raketen ab

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Kiew zog unterdessen 15.000 Soldaten an der Grenze zusammen.

Mitten in der Ukraine-Krise hat Russland drei mit Atomsprengköpfen bestückbare Interkontinentalraketen getestet. Eine Rakete vom Typ Topol-M (Nato-Code: SS-25 Sickle) sei vom Weltraumbahnhof Plessezk in Nordrussland abgeschossen worden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge in Moskau.

Zudem hätten zwei Atom-U-Boote je eine Rakete abgefeuert. Die Geschoße hätten ihre Ziele auf Truppenübungsplätzen getroffen. Es habe sich um eine geplante Übung unter Aufsicht von Präsident und Oberbefehlshaber Wladimir Putin gehandelt. Außerdem seien mehrere Marschflugkörper getestet worden.

Rebellen pfeifen auf Putins Wunsch
Ungeachtet der Aufforderung von Putin verschieben die prorussischen Kräfte in der Ostukraine ihr geplantes Referendum über eine Unabhängigkeit nicht. Die Abstimmung werde an diesem Sonntag (11. Mai) sein, sagte einer der Anführer am Donnerstag der Agentur Interfax.

Russland will die am 25. Mai geplante Präsidentschaftswahl in der Ukraine anerkennen, falls die Führung in Kiew zuvor ihren Militäreinsatz im Osten beendet. Die prowestliche Regierung müsse zudem einen Dialog mit ihren prorussischen Gegnern beginnen, forderte der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Donnerstag laut der Agentur Interfax.

15.000 Soldaten an der Grenze
Die Regierung in Kiew will den "Anti-Terror-Einsatz" auch ungeachtet internationaler Aufrufe fortsetzen. Das kündigte Sicherheitsratschef Andrej Parubij am Donnerstag in Kiew laut der Agentur Interfax an. Die umstrittene Operation solle auch weitergehen, wenn die prorussischen Kräfte auf ihr Referendum über eine Abspaltung von Kiew am Sonntag verzichten. Nur wenig später ließ Kiew den Worten auch Taten folgen und zog 15.000 Soldaten an der Grenze zusammen. Dies sagte der stellvertretende Verteidigungsminister Anatoli Antonow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Zudem warf er den USA und der NATO eine "zynische Falschinformation" der internationalen Gemeinschaft vor.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch erklärt, Russland habe seine Truppen von der Grenze zum Nachbarland abgezogen. In einer Reaktion der NATO und der USA hieß es, dafür gebe es keine Belege.

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