Kiew will damit entschiedener gegen Separatisten vorgehen.
Mit einer Militärreform will die ukrainische Führung dem Kampf gegen pro-russische Separatisten im Osten des Landes neue Impulse verleihen. Moderne Waffen und ein neues Führungssystem der Streitkräfte kündigte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Freitag Agenturen zufolge in Kiew an.
Hohen Investitionen
Allein in der vergangenen Woche hatte die Ukraine nach Angaben aus dem Innenministerium 65 Millionen Dollar für Waffen ausgegeben. Der ukrainische Außenminister Pawel Klimkin schloss aber aus, die von den Separatisten beherrschten Gebiete zurückzuerobern. Seine Regierung wolle sich weiter an das Waffenruhe-Abkommen halten, sich aber gegen Angriffe verteidigen, sagte der Minister der "Rheinischen Post" (Freitag).
Spannungen nehmen weiter zu
Gut drei Wochen nach dem Sieg proeuropäischer Parteien bei der Parlamentswahl nehmen die Spannungen im blutigen Konflikt mit pro-russischen Separatisten in der Ostukraine deutlich zu. Der Kiewer Sicherheitsrat berichtete von Gefechten. Verhandlungen mit den Aufständischen in den abtrünnigen Gebieten Donezk und Luhansk (russisch: Lugansk) lehnte die ukrainische Führung erneut ab. Die Separatisten würden bisher nicht einmal die im September vereinbarten Friedensschritte unternehmen, sagte Markijan Lubkiwski vom Geheimdienst.
Die Konfliktparteien hatten sich Anfang September in der weißrussischen Hauptstadt Minsk auf eine unbefristete Feuerpause geeinigt, die kaum noch eingehalten wird. US-Außenminister John Kerry und sein russischer Kollege Lawrow sprachen sich in einem Telefonat für ein baldiges Treffen der Kontaktgruppe in Minsk aus.