Viktor Janukowitsch bestellte über das Internet Rauschgift. Das Staatsoberhaupt beschwichtigt: "Wollte zeigen, wie leicht man an Drogen kommt". Opposition ist empört.
Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch (59) hat über das Internet Kokain und Marihuana sowie andere Drogen gekauft. "Ich wollte zeigen, wie leicht man in der Ukraine an die Drogen kommt", begründete Janukowitsch sein Vorgehen. Das umstrittene Experiment mit dem Namen "Kontrollierter Ankauf" rief Empörung bei der Opposition und bei Kommentatoren hervor. Sie wiesen darauf hin, dass auch ein Präsident gegen Gesetze verstößt, wenn er Drogen kaufen lässt. Es ist eine Binsenweisheit, dass Waren jeder Art leicht im Internet zu haben sind. Dies muss keiner am Beispiel Drogen demonstrieren, kommentierten Medien in Kiew. In der Ukraine drohen für Drogenkauf bis zu zehn Jahre Haft.
Das Rauschgift wurde nach der öffentlichen Demonstration umgehend verbrannt. Die Sicherheitsbehörden müssten deutlich mehr tun, "um gegen das vor allem unter Minderjährigen verbreitete Übel" vorzugehen, meinte Janukowitsch. Wenn sich im Internet ein "ganzes Sortiment an Drogen" bestellen lässt, müsse die Frage gestellt werden, ob die Behörden - einschließlich Staatsanwaltschaft - ihre Arbeit machten.