Opposition führt

Umfrage-Beben in Ungarn: Orban nicht mehr vorne

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Die oppositionelle TISZA  liegt erstmals in landesweiten Umfragen vorne.

Eineinhalb Jahre vor der nächsten ungarischen Parlamentswahl liegt die regierende FIDESZ von Langzeitministerpräsident Viktor Orban erstmals in landesweiten Umfragen nicht mehr vorne. TISZA, die Partei von Oppositionsführer Péter Magyar, ist in gleich zwei diese Woche veröffentlichten Erhebungen vorne. So kommt TISZA bei einer Umfrage der Nachrichtenwebsite 24.hu auf 42 Prozent, FIDESZ auf 40 Prozent. Bei jener der Zeitung „Nepszava“ liegt TISZA mit 39 Prozent ebenfalls vor FIDESZ (37 Prozent).

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Magyar siegessicher

Oppositionsführer Magyar zeigte sich auch in einem Interview mit dem ORF: "Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass wir sie bei der nächsten Parlamentswahl besiegen werden." 

"Die große Mehrheit der Ungarn hat genug von der Korruption, den Lügen und der Propaganda", sagte der frühere Orbán-Weggefährte. Er hatte bei der Europawahl im Juni mit seiner neuen Partei einen Sensationserfolg mit knapp 30 Prozent der Stimmen erzielt, der aber hauptsächlich auf Kosten der anderen Oppositionsparteien ging. Die mit der FPÖ verbündete regierende Fidesz konnte nämlich ihre absolute Stimmenmehrheit verteidigen. Orbán regiert Ungarn seit dem Jahr 2010 durchgehend, seine Fidesz war erst im Jahr 2022 für eine vierte Amtszeit bestätigt worden.

Auch Magyar  gilt als pro-russisch

Der rechtsgerichtete Politiker wies den Vorwurf zurück, dass er ähnlich wie Orbán antieuropäisch und pro-russisch sei. "Ich bin wie die große Mehrheit der ungarischen Bevölkerung pro-europäisch und für die NATO", sagte Magyar, dessen Partei sich nach der Europawahl der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) angeschlossen hat. Die Ukraine habe das Recht sich zu verteidigen und solle bei Erfüllung der diesbezüglichen Bedingungen "natürlich" auch EU-Mitglied werden. Er glaube aber nicht, dass eine NATO-Mitgliedschaft des Landes eine gute Idee wäre, so Magyar, der auch das ungarische Nein zu Waffenlieferungen an Kiew bekräftigte.

Angesprochen auf die umstrittene Flüchtlingspolitik Orbáns sagte Magyar, dass er für "ein einheitliches ungarisches und europäisches Asylrecht" und den Schutz der EU-Außen- und Schengen-Grenzen sei. Den von Orbán errichteten umstrittenen Zaun an der ungarischen Südgrenze wolle er "beibehalten".

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