Nur noch 39 Prozent der Amerikaner halten zu ihm: Wahl-Sieg 2012 wackelt.
US-Präsident Barack Obama im Tief. Vor drei Jahren noch „liebten“ ihn fast zwei Drittel der Amerikaner, jetzt sind nur mehr 39 % mit ihm zufrieden.
Nach Pleitedrama, US-Kreditabwertung, Panik an den Börsen und neuen Rezessionsängsten stürzte laut Gallup Obamas Beliebtheit erstmals unter die 40-Prozent-Marke: Bloß 39 Prozent sind mit seiner Amtsführung zufrieden, ein Debakel nach der Euphorie seines „Yes we can!“-Triumphes vor fast drei Jahren. Im Weißen Haus schrillen die Alarmglocken: Schon in 15 Monaten muss sich Obama der Wiederwahl stellen. Und die wackelt derzeit heftig.
Obwohl Obama in wichtigen Streitpunkten eine Mehrheit der Bürger hinter sich sieht, geriet er in den Sog des verbreiteten Hasses auf Politiker: Die endlose Debatte vor der Anhebung des US-Schuldenrahmens hat Wähler angewidert. Und auch wenn den kompromisslosen „Tea Party“-Republikanern die Hauptschuld gegeben wird, erschien Obama als hilfloser Zauderer.
Zwei Drittel der Amerikaner sehen USA auf falschem Kurs
74 Prozent denken, die USA seien am „falschen Kurs“, 60 Prozent sehen die Wirtschaft im Verfall. Horrorwerte für Obama. Dabei sahen Politologen nach der Bin-Laden-Tötung im Mai noch einen garantierten Sieg bei der kommenden Präsidentenwahl.
„Viele wollen lieber eine Niederlage ihrer politischen Gegner als einen Sieg für Amerika“, blies er zur Gegenoffensive. Seit Montag tingelt Obama mit einem Bus durch die wichtigen Staaten Minnesota, Iowa und Illinois.
Der belagerte Präsident will sich wegen dem Bürgerzorn auf Washington nun als Außenseiter positionieren. Er will dem streitenden Kongress und republikanischen ‚Nein-Sagern‘ die Schuld geben.
Auch der Kritik möglicher republikanischer Kontrahenten will Obama begegnen. Das rechte Feld nimmt Konturen an: „Tea Party“-Liebling Michele Bachmann gewann eine Test-Abstimmung, Texas-Gouverneur Rick Perry polterte und beschimpfte Obama als „Versager“. Kritik hagelt es aber auch aus eigenen Reihen: Obamas Fans werfen ihm vor, eher laue Kompromisse einzugehen als zu kämpfen.