Strenge Sittenwächter des Landes fordern eine Besinnung auf alte Werte.
Ein ins Internet gestellter Sex-Clip aus einer Umkleidekabine in Peking hat Chinas amtliche Sittenwächter auf den Plan gerufen. Die für die Verwaltung des Internet zuständige Behörde CAC sah die "fundamentalen sozialistischen Werte" verletzt, und die Polizei leitete Ermittlungen wegen der Verbreitung pornografischer Inhalte ein, wie chinesische Medien am Donnerstag berichteten.
Das Management der beiden größten chinesischen Portale Sina und Tencent wurden aufgefordert, sich ihrer "sozialen Verantwortung" zu besinnen und die Verbreitung derartiger Clips künftig zu verhindern. Der kurze Film von einem Paar beim Sex in einer Kabine des japanischen Modekonzerns Uniqlo hatte zuvor im Internet für Furore gesorgt. Vor allem auf der chinesischen Kommunikations-App WeChat verbreiteten sich die Aufnahmen wie ein Lauffeuer. Am Mittwochabend fanden sich Dutzende junger Chinesen vor dem Geschäft im Pekinger In-Viertel Sanlitun ein und nahmen sich gegenseitig in zweideutigen Posen auf. Die Polizei schritt schließlich ein und richtete einen Bannkreis um den Laden ein.
Uniqlo entschuldigte sich inzwischen für den Clip. Das Modehaus rief seine Kunden auf, seine Umkleidekabinen nur zur Anprobe zu nutzen. Dass es das Filmchen für PR-Zwecke selbst in Auftrag gegeben habe, dementierte das Unternehmen aufs Schärfste.
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