NS-Kriegsverbrecher

Unbekannte stehlen toten Nazi Priebke

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Gezerre um den Sarg: Italienier behaupten, er ist am Flughafen. Anwalt dementiert.

Eine Woche nach dem Tod des deutschen Kriegsverbrechers Erich Priebke und dem Gezerre über seine Beisetzung - weder Italien, noch Argentinien, noch Deutschland wollen die letzte Ruhestätte für den Nazi sein - berichtet die deutsche Bild-Zeitung, dass der Sarg mit der Leiche von Unbekannten gestohlen worden sei.

Rückblick
Priebke war am Freitag vergangener Woche im Alter von 100 Jahren in Rom gestorben. Dort hatte er nach der Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Kriegsverbrechen die letzten Jahre in Hausarrest verbracht. Zwischendurch lag der Leichnam auf einem Militärflughafen in der Nähe von Rom. Sowohl die Stadt Rom als auch Priebkes langjähriger Wohnort Bariloche in Argentinien und sein deutscher Geburtsort Hennigsdorf in Brandenburg lehnen eine Bestattung ab.

Unbekannte stehlen toten Nazi Priebke
© Reuters

(c) Reuters; Erich Priebke mit seinem Anwalt Paolo Giachini (l.) im Jahr 2010

Sarg bei Totenmesse gestohlen?
Der Sarg wurde jedoch nicht abgeholt - aufgrund der Streitereien zwischen Italien und Deutschland. Dienstagnacht soll nun der Sarg gestohlen worden sein - von dem Leichnam fehlt jede Spur. Unklar ist nur, wie sich der Diebstahl zugetragen hat. Am Dienstag gab es eine Totenmesse für Priebke. Nachdem es bei dieser Messe zu Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und Gegendemonstranten gekommen sein soll, wurden die Trauerfeierlichkeiten abgebrochen. Anschließend soll der Sarg gestohlen worden sein - das behauptet zumindest der Priebke-Anwalt Giachini. Er ist überzeugt, dass die italienischen Behörden dahinter stecken. Diese behaupten jedoch, dass sich der Sarg weiterhin auf einem Militärflughafen in der Nähe von Rom befindet. Doch überprüfen lässt sich das nicht.

Unbekannte stehlen toten Nazi Priebke
© Getty Images

(c) Getty Iamges; Demonstrationen gegen Priebke bei der Totenmesse in Albano Laziale am 15. Oktober 2013


Massaker in Ardeatinischen Höhlen

Priebke war 1944 an einem Massaker der deutschen Besatzer beteiligt, bei dem 335 Zivilisten in der Nähe von Rom getötet wurden. Er lebte jahrzehntelang in Argentinien, wurde 1995 an Italien ausgeliefert und 1998 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.


 

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