Bohrinsel-Drama in der Nordsee

Undichte Stelle in 4.000 m Tiefe geortet

29.03.2012

Gas strömt aus stillgelegter Quelle: Ungewiss wie Leck geschlossen werden soll.

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Nach Tagen ist es gelungen, das Leck an der Gasplattform "Elgin" in der Nordsee zu orten: Das Gas ströme aus einer vor einem Jahr stillgelegten Quelle in einer Gesteinsformation in 4.000 Metern Tiefe unter dem Meer, sagte eine Sprecherin des Energiekonzerns Total am Donnerstag. Normalerweise fördere die Plattform Gas aus einem Reservoir in 5.500 Metern Tiefe. Das Leck befinde sich dagegen an einer aufgegebenen und verschlossenen Gasquelle. Es sei schwierig abzuschätzen oder zu messen, wie viel Gas sich dort befinde.

Der Konzern habe Löschschiffe an den Rand der Sicherheitszone beordert, sagte ein Total-Sprecher am Donnerstag. Noch am Vortag hatte das Unternehmen die Gefahr einer Explosion zurückgewiesen. Nur etwa Hundert Meter vom ausströmenden, hochexplosiven Gas entfernt brannte weiter eine Fackel überschüssiges Gas ab. Wie das Leck geschlossen werden soll, blieb offen. "Wir bewerten derzeit noch die Lösungen", teilte der Konzern mit. Eine Entscheidung sei in einigen Tagen zu erwarten.

Die "Elgin" liegt rund 240 Kilometer vor der schottischen Küste, wo das Wasser weniger als 100 Meter tief ist. Der Sprecherin zufolge soll ein Tauchroboter den Zustand des Meeresbodens untersuchen.

Das Gasleck an der Plattform Elgin PUQ rund 250 Kilometer vor der Ostküste Schottlands war am Sonntag entdeckt worden. Mehr als 300 Arbeiter mussten von drei Förderanlagen in Sicherheit gebracht werden. Experten warnen vor einer drohenden Explosion, wenn das durch das Leck austretende Gas mit der noch immer brennenden Fackel an der Spitze der Förderplattform in Kontakt kommt. Mit der Fackel wird normalerweise nicht genutztes Gas über der Plattform verbrannt.

Die Fackel an der Plattform dürfte nach Angaben des Total-Sprechers noch einige Tage brennen und dann von selbst ausgehen. EU-Energiekommissar Günther Oettinger warnte in diesem Zusammenhang vor einer raschen Zunahme der Explosionsgefahr, sollten sich die derzeit günstigen Windverhältnisse ändern. Total müsse das Leck "in den nächsten Tagen stoppen", sagte er im Deutschlandfunk.

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