Budapest

Ungarischer Präsident Schmitt zurückgetreten

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Plagiats-Skandal: Schmitt soll sich Doktortitel erschummelt haben.

Ungarns Staatspräsident Pal Schmitt ist am Montag nach einem Plagiatsskandal zurückgetreten. Das meldete die ungarische Nachrichtenagentur MTI. Das Staatsoberhaupt war unter Druck geraten, nachdem die Budapester Semmelweis-Universität ihm in der Vorwoche den Doktortitel aberkannt hatte.

Zuvor hatte eine Expertenkommission festgestellt, dass Schmitt fast seine gesamte Dissertation aus dem Jahr 1992 von anderen Autoren abgeschrieben hatte.

Gemäß der Verfassung müsse der Präsident die Einheit der ungarischen Nation verkörpern, erklärte Schmitt am Montag vor dem Parlament. "In der derzeitigen Situation spaltet die Person des Präsidenten die Nation jedoch aufgrund der Plagiats-Angelegenheit und daher lege ich mein Amt zurück", so Schmitt laut MTI. Bevor er seinen Rücktritt ankündigte, verteidigte sich Schmitt erneut vor dem Parlament und kündigte an, die Entscheidung der Aberkennung seines Doktortitels anfechten zu wollen.

Zuvor hatte der 69-jährige, rechtskonservative Politiker, der seit 2010 im Amt war, einen Rücktritt abgelehnt und erklärt, zwischen seiner Doktorarbeit, die er "nach bestem Wissen und Gewissen" angefertigt habe, und seiner 18 Jahre später erfolgten Wahl zum Staatspräsidenten bestehe "kein Zusammenhang". Auch der rechtskonservative Ministerpräsident Viktor Orban hatte sich noch am Montag erneut hinter Schmitt gestellt. "Wenn er sich entschieden hat, für seine Wahrheit zu kämpfen, dann kann ihm niemand das Recht dazu nehmen", erklärte Orban auf einer Sondersitzung der Parlamentsfraktion seiner Fidesz-Partei (Bund Junger Demokraten) am Montag in Budapest.

Am Sonntag hatte der Rektor der Semmelweis-Universität, Tivadar Tulassay, seinen Rücktritt eingereicht. Seit der Senatsentscheidung, Schmitt den Doktortitel zu entziehen, sei das Vertrauen des zuständigen Ministeriums für Human-Ressourcen in seine Person "spürbar geschwunden", begründete er den Schritt.
 

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