Stockhom

Uno-Studie: Welt vor Klima-Katastrophe

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Der Weltklima-Bericht und die Folgen für Österreich: Mehr Hitze, noch öfter Hochwasser.

 Es ist leider schlimmer, als gedacht. Unsere Erde steuert auf eine absolute Klima-Katastrophe zu, und schuld daran ist die Menschheit selbst. Das ist der Tenor des am Freitag präsentierten Klimaberichtes des Weltklimarates (IPCC) in Stockholm. Hier die apokalyptischen Details.

Meeresspiegel steigen um bis zu 82 (!) Zentimeter

  • Erde wird immer heißer: Bis 2100 wird sich unser Planet um 3,7 Grad (nicht wie bisher prognostiziert 2 Grad) erwärmen.
  • Daraus folgt: Die Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel wird bis zu 82 Zentimeter ansteigen. Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb: „Von diesem Anstieg des Meeres wären vor allem die Küstenstädte in Europa betroffen.“ Bis 2050 soll sogar die Arktis im Sommer bereits eisfrei sein, die Gletscher in Österreich gehen weiter massiv zurück. Beispiel: Die Pasterze am Großglockner schrumpfte bis 2012 um fast 100 Meter.
  • Hitze & Hochwasser: Zwischen 2001 und 2010 sind mehr Temperaturrekorde gebrochen worden, als je zuvor. Und der Trend hält an: Dazu kommt vor allem in Zentraleuropa: Mehr Dürreperioden und andererseits mehr Starkregen, auch öfter Hochwasser.
  • Ursache Mensch: Hauptverantwortlich ist der Mensch und die enormen Treibhausgase, die jeden Tag produziert werden.

Georg Kaser schrieb als einziger Österreicher am Bericht mit
»Wir haben ein gigantisches Problem«

ÖSTERREICH: Herr Dr. Kaser, sind Sie schockiert von den dramatischen Ergebnissen?
Georg Kaser: Schockiert nicht, denn ich bin seit 2003 beim Klimabericht dabei und – ganz ehrlich – man stumpft irgendwann ab. Aber dass die Entwicklung voranschreitet, wenn man weiter so mit der Natur umgeht, ist gar nicht schockierend, sondern vielmehr ein gigantisches Problem.

ÖSTERREICH: Sie sind Tiroler, leben in Innsbruck, wie wird sich die Klimaentwicklung auf Österreich auswirken?
Georg KaserMan kann den Bericht nicht auf einzelne Täler herunterbrechen, aber der Rückgang der Gletscher ist im inneralpinen Raum seit 20 Jahren deutlich wahrzunehmen. Und die immer stärkeren Regenfälle, die extremen Hitzesommer bemerkt man ohnehin. Diese Klima-Entwicklung ist aber für mich nicht überraschend, sondern eher frustrierend: Weil man merkt, dass niemand zuhört. Schon seit 40 Jahren ist bekannt, dass es so ausgeht, wenn weiter zu viel Energie produziert wird.

ÖSTERREICH: Sie haben als einziger Österreicher an diesem Bericht mitgeschrieben. Ist es belastend, so eine apokalyptische Arbeit zu haben?
Georg Kaser Zynisch gesehen: Als Wissenschaftler kann mir nichts Schöneres passieren, als eine Forschung, die immer dramatischer wird. Aber als Mensch muss ich sagen: Die „Last des Wissens“ ist nicht immer leicht zu 
tragen.

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