Nur Hälfte der Masse: Unsere Heimatgalaxie ist Magermodel des Universums.
Unsere Milchstraße ist verglichen mit der benachbarten Andromeda-Galaxie offenbar ein Leichtgewicht. Trotz vergleichbarer Ausdehnung der beiden Schwestergalaxien enthält die Milchstraße nur halb so viel Masse wie ihre Nachbarin, wie britische Wissenschafter in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie berichteten.
Den neuen Messungen zufolge ist unsere Heimatgalaxie damit leichter als angenommen. Die Forscher erklären dies damit, dass die Milchstraße wohl deutlich weniger Dunkle Materie aufweist als die Andromeda-Galaxie. Die Dunkle Materie ist eines der großen Rätsel der modernen Physik. Das Konzept geht auf den US-Schweizer Astrophysiker Fritz Zwicky zurück, der vor gut 80 Jahren feststellte, dass die von ihm beobachteten Galaxien eigentlich über zu wenig Materie verfügten, um von der Schwerkraft zusammengehalten zu werden. Seitdem fahndet die Wissenschaft nach dieser unsichtbaren Materie, deren Natur und Zusammensetzung noch unbekannt ist.
Unsere Milchstraße und die Andromeda-Galaxie sind die beiden größten Sterneninseln in einer Ansammlung von Galaxien, die von den Astronomen "lokale Gruppe" genannt wird. Bei früheren Forschungen war es nur gelungen, die Masse im inneren Bereich der beiden Spiralgalaxien zu bestimmen. Der neuen Studie zufolge konnten die britischen Forscher nun auch das Vorkommen an Dunkler Materie in den äußeren Bereichen der Galaxien abschätzen.
Nach Auffassung der Wissenschafter könnten die neuen Erkenntnisse dabei helfen, die Strukturen in den äußeren Regionen von Spiralgalaxien besser zu verstehen.