"Strandsterben"
Urlaubs-Schock auf Mallorca: Ballermann streicht Sonnenliegen
26.09.2024Auf Mallorca sollen künftig weniger Sonnenliegen und -schirme vermietet werden.
Die Stadtverwaltung von Palma, zu der auch der Badeort S’Arenal und der berühmte Ballermann gehören, plant ab dem kommenden Sommer, die Zahl der mietbaren Liegen und Schirme an den fünf Stränden im Stadtgebiet zu reduzieren.
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Der Hintergrund: Auf Mallorca schrumpfen die Sandflächen seit Jahren, ein Phänomen, das als „Strandsterben“ bezeichnet wird. Dieser Rückgang habe zu einer Überbelegung geführt, die sowohl von Touristen als auch von Einheimischen kritisiert werde, wie die Stadträtin Mercedes Celeste gegenüber der Regionalzeitung „Diario de Mallorca“ und dem Radiosender „Cadena Ser“ erklärte.
Die aktuellen Konzessionen für Vermieter stammen aus einer Zeit, in der die Strände in Palma noch deutlich größer waren, betonte Celeste, die in Palma unter anderem für Inneres und Finanzen zuständig ist und als Sprecherin des Rathauses fungiert. „Wir haben heute eine komplett andere Küstenlinie als vor 10, 20 oder 30 Jahren“, sagte sie und fügte hinzu, dass es mittlerweile „einfach weniger Sand als früher“ gebe.
Neue Ausschreibung in Arbeit
Das Rathaus arbeite nach Celestes Angaben bereits an neuen Ausschreibungen, die „auf Grundlage der aktuellen Küstenlinie“ erstellt werden. In Zusammenarbeit mit weiteren Behörden und Institutionen sollen nicht nur die Überbelegung, sondern auch andere Probleme angegangen werden. Geplant sei unter anderem der Bau besserer Zugänge zu den Stränden.
Das „Strandsterben“ ist nicht nur auf Mallorca ein Thema, sondern auch in vielen anderen Küstenregionen weltweit, darunter Kalifornien, Florida, die Türkei, Brasilien und Australiens Goldküste. Experten machen dafür unter anderem die direkte Bebauung der Küsten verantwortlich, wodurch der natürliche Schutz durch Dünen fehlt.
Auch der Klimawandel trägt laut Wissenschaftlern dazu bei: Steigende Meeresspiegel könnten dazu führen, dass „bis Ende des Jahrhunderts die Hälfte der weltweiten Sandstrände verschwunden sein könnte“, so eine Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde.