Menschen demonstrieren

US-Afroamerikaner von der Polizei erschossen

06.07.2016

Proteste in Baton Rouge nach Tod von CD-Verkäufer.

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Ein neuer Fall von tödlicher Polizeigewalt gegen einen Afroamerikaner hat in den USA Proteste ausgelöst. Rund hundert Menschen demonstrierten nach Medieninformationen am Dienstagabend (Ortszeit) in der Stadt Baton Rouge im Bundesstaat Louisiana, nachdem dort ein Schwarzer vor einem Geschäft von der Polizei erschossen worden war.

Video zeigt die Gewalt

Der Afroamerikaner hatte CDs verkauft. Ein von einem Augenzeugen aufgenommenes und in den sozialen Netzwerken verbreitetes Video zeigt, wie zwei Polizisten den Mann auf dem Boden festhalten. Einer der Beamten schießt dann aus kurzer Entfernung vier Mal auf den Mann.

Vorsicht, brutales Video

Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am Dienstagmittag (Ortszeit), nachdem ein anonymer Anrufer berichtet hatte, er sei von einem Mann mit einer Waffe bedroht worden. Zwei Polizisten seien daraufhin auf dem Parkplatz des Geschäftes mit dem Afroamerikaner, der als der 37-jährige Alton Sterling identifiziert wurde, "in Kontakt getreten".

Interne Untersuchungen eingeleitet

Es habe eine "Auseinandersetzung" zwischen Sterling und den Beamten gegeben, in deren Verlauf der 37-Jährige erschossen worden sei, hieß es in der Mitteilung. Es sei eine interne Untersuchung eingeleitet worden. Die beiden Polizisten seien gemäß der "üblichen Prozeduren" vorübergehend beurlaubt worden.

Rund hundert Menschen, darunter Freunde und Verwandte des Toten, versammelten sich später vor dem Geschäft, wie die Lokalzeitung "The Advocate" berichtete. Einige Demonstranten hätten Straßen blockiert. Auf Transparenten der Demonstranten war zu lesen: "Black lives matter" (Das Leben der Schwarzen zählt) - das ist die Parole der landesweiten Protestbewegung gegen Polizeigewalt gegen Schwarze.

Immer wieder Fälle von Polizeigewalt

Fälle solcher Polizeigewalt hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt. Im Sommer 2014 löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Im vergangenen Jahr entfachte der Tod von Freddie Gray in der Ostküstenstadt Baltimore wütende und teilweise gewalttätige Proteste. Der Afroamerikaner war in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen.

 

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