Weltgrößte Airline
US Airways und AMR vor Fusion
11.02.2013
Einigung könnte bereits diese Woche bekanntgegeben werden - Kreise: Streitpunkte ausgeräumt.
Die weltweite Luftfahrtbranche dürfte in Kürze eine neue Nummer eins haben. Insider-Informationen zufolge stehen die insolvente American Airlines und US Airways nach monatelangen Fusionsverhandlungen vor einer baldigen Fusion. Noch in dieser Woche könnten beide einen Abschluss bekanntgeben, nachdem wichtige Streitpunkte wie die und die Struktur des Managements beigelegt worden seien, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Zusammen kommen die beiden Airlines auf die international höchste Passagierzahl und einen Umsatz von knapp 39 Mrd. Dollar (29,16 Mrd. Euro).
Der neue Konzern soll den Kreisen zufolge den Namen von American Airlines weiterführen. Gelenkt werden solle sie von US-Airways-Chef Doug Parker. Dessen Kollege Tom Horton von der American-Mutter AMR werde Vorsitzender des Direktoriums bis zu ersten Hauptversammlung des fusionierten Unternehmens im Frühjahr 2014. Das Zusammengehen stärkt die zwei Gesellschaften im Wettbewerb mit den heimischen Rivalen United Continental und Delta Air Lines, die selbst auch das Ergebnis großer Zusammenschlüsse sind.
Schon bald nach dem AMR-Insolvenzantrag vor mehr als einem Jahr konfrontierte US Airways den Konkurrenten aggressiv mit Fusionsvorschlägen. AMR-Chef Horton trat damals auf die Bremse und machte deutlich, dass die Gesellschaft zunächst das Gläubigerschutz-Verfahren hinter sich lassen wolle. Doch unter dem Druck der Gläubiger näherte sich Horton US Airways an.
Die AMR-Gläubiger sollen den Insidern zufolge 72 Prozent an dem fusionierten Unternehmen halten, die US-Airways-Aktionäre den Rest. Die neue American Airlines dürfte demnach mit 10,5 bis elf Mrd. Dollar bewertet werden. Die Führungsgremien der beiden Partner wollten sich bis voraussichtlich Mittwoch treffen und über den Deal befinden. Die AMR-Gläubiger sollten bereits an diesem Montag zusammenkommen, verlautete aus den Kreisen. Die Verhandlungen liefen aber noch. Daher sei nicht auszuschließen, dass es zu Verzögerungen kommt oder sie gar noch scheitern.
Die neue American Airlines bleibt in der Luftfahrtallianz Oneworld, der etwa auch British Airways angehört, wie es in den Kreisen hieß. Das bedeutet, dass US Airways das Konkurrenzbündnis Star Alliance verlassen wird, zu deren Mitgliedern die Lufthansa zählt.
(0214-13, Format 42 x 118 mm)