Presse-Echo

US-Angriff: Droht jetzt der 3. Weltkrieg?

07.04.2017

Leitartikler sehen eine gefährliche Eskalation, auch von einem neuen Weltkrieg ist die Rede.

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Mit einem US-Raketenangriff auf einen syrischen Flugzeugstützpunkt antwortet US-Präsident Donald Trump auf den mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen im Syrien-Konflikt. Schon in der Ankündigung des amerikanischen Alleingangs sieht die internationale Presse eine neue Eskalationsstufe.

Für die rumänische Tageszeitung "Adevarul" könnte eine extrem gefährliche Eskalation des Konflikts in Syrien bevorstehen. "Eine Großexplosion (...) im Nahen Osten kann den Beginn eines Weltkriegs bedeuten", analysiert das Blatt. Es sei tragisch zu sehen, dass repräsentative Politiker keine Lösungen finden. "Obwohl sie wissen, dass die Aussicht eines Weltkriegs so nahe ist."

Die rechtsliberale spanische Zeitung "El Mundo" sieht im Fehlen einer geeigneten Antwort der internationalen Gemeinschaft ein Scheitern der Zivilbevölkerung, das alle beschämen müsse. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sei nicht in der Lage, eine Resolution zur Verurteilung des Angriffs zu verabschieden. Die Regierung des syrischen Staatschefs Bashar al-Assad, der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützt wird, sei dabei, alle roten Linien zu überschreiten. "Und weder die internationalen Organisationen noch die direkt oder indirekt verwickelten Länder konnten bisher das Blutbad stoppen (...)", schreibt die Zeitung.

"Die Wirklichkeit ruft Donald Trump", meint die rechtsliberale dänische Tageszeitung "Jyllands-Posten" zur Reaktion des US-Präsidenten. Der Neue im Weißen Haus könne seine Augen nicht länger vor dem "Schlachthaus Syrien" verschließen. Nach dem jüngsten Giftgasangriff auf die Zivilbevölkerung mit mehr als 80 Toten habe sich der Präsident ungewöhnlich emotional gezeigt: "Willkommen auf der Welt, Mr. President", schreibt die Zeitung. Das mächtigste Amt der Welt beinhalte, auch moralisch ein Vorbild zu sein. "Falls Trump sich dessen vor seinem Einzug ins Weiße Haus nicht bewusst war, dann lernt er es jetzt auf die harte Tour."
 

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