In den Niederlanden, Belgien und der Türkei soll es US-Atomwaffen geben.
Die von Wikileaks enthüllte geheime Korrespondenz von US-Diplomaten bestätigt nach Medienangaben auch die Präsenz von taktischen US-Atomwaffen in den Niederlanden und Belgien. Dies berichteten am Montag Medien aus beiden Nachbarländern.
US-Kernwaffen nicht nur in Deutschland
Die niederländische Tageszeitung "Algemeen Dagblad" und der Sender Radio Nederland beziehen sich auf einen geheimen Bericht, den die US- Botschaft in Berlin im November 2009 an das Außenministerium in Washington richtete. Darin werde die Präsenz von taktischen US-Kernwaffen nicht nur in Deutschland, sondern auch den Niederlanden, Belgien und der Türkei erwähnt.
Waffen in Belgien "offenes Geheimnis"
Auch die flämische Tageszeitung "De Standaard" berichtete, die Internet-Plattform Wikileaks habe die Präsenz von US-Nuklearwaffen in Belgien enthüllt. "Die Präsenz von amerikanischen Atomwaffen in Kleine Brogel (einem belgischen Militärstützpunkt in Flandern) war für die lokale Bevölkerung ein "offenes Geheimnis", schrieb "Der Standaard".
Dem niederländischen Sender Radio Nederland zufolge bezieht sich eine der geheimen Botschaften, die am Sonntag durch Wikileaks veröffentlicht wurden, auf ein Gespräch zwischen dem US-Botschafter in Deutschland, Philip Murphy, dem Vize-Staatssekretär im US- Ausministerium für Europäische und Eurasische Angelegenheiten, Phil Gordon, und dem Sicherheitsberater von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christoph Heusgen.
Regierungen schwiegen
Mehrere nacheinander folgende Regierungen in den Niederlanden und Belgien haben es stets abgelehnt, die Präsenz von US-Atomwaffen auf ihrem Gebiet zu bestätigen oder zu dementieren.