Kreml-Justiz

US-Bürger in Russland wegen "Entführung" von Sohn zu Haft verurteilt

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Sechs Jahre Haft in Strafkolonie - Wollte mit vierjährigem Sohn ohne Zustimmung der Mutter nach Polen ausreisen

Ein US-Bürger ist in Russland zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er nach Justizangaben mit seinem russischen Sohn ohne Zustimmung der Mutter das Land verlassen wollte. Ein Gericht in der Enklave Kaliningrad sprach den Mann am Montag wegen versuchter "Entführung" schuldig. Seine Strafe muss er demnach in einer Strafkolonie verbüßen.

Dem Urteil zufolge hatte der US-Bürger versucht, im Juli 2023 mit seinem vierjährigen Sohn nach Polen auszureisen. "Ohne die Zustimmung der Mutter zu erhalten, hat er versucht, das Kind aus dem Land zu bringen", erklärte das Gericht im Onlinedienst Telegram. Demnach hatte er versucht, mit dem Buben durch ein Waldgebiet über die Grenze nach Polen zu gelangen, bevor er von Grenzbeamten gestoppt wurde.

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind insbesondere wegen des Ukraine-Konflikts äußerst angespannt. In den vergangenen Jahren waren mehrere US-Bürger und Staatsangehörige anderer westlicher Länder in Russland festgenommen und verurteilt worden.

Am 1. August hatten Russland und der Westen den größten Gefangenenaustausch seit dem Ende des Kalten Kriegs vollzogen. Unter anderem kehrten der US-Reporter Evan Gershkovich und der frühere US-Soldat Paul Whelan, die beide in Russland im Gefängnis saßen, in ihre Heimat zurück.

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