Er erschoss 2 Feuerwehrleute
US-Feuerteufel tötete offenbar aus Mordlust
25.12.2012
Ex-Sträfling William Spengler (62) zündete sein Haus an und feuerte auf Rettungskräfte.
Die 5000-Einwohner-Stadt Webster im US-Bundesstaat New York steht seit Montag unter Schock. William Spengler zündete Montagfrüh (Ortszeit) sein Haus am Ufer des Sees von Ontario an. Als die Feuerwehr eintraf, um den Brand zu löschen, eröffnete er das Feuer. Zwei Feuerwehrleute wurden getötet, drei weitere wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Spengler flüchtete, nachdem ihn ein eingetroffener Polizist in einen Schusswechsel verwickelt hatte und tötete sich selbst. Seine Leiche wurde am Ufer des Sees gefunden. Am Dienstag fanden Ermittler in Spenglers Brandruine Gebeine einer weiteren Person - dabei soll es sich um seine Schwester Cheryl (67) handeln.
"Das tun, was ich am liebsten tue, Menschen töten"
"Es sieht so aus, als sei es eine Falle gewesen", sagte der örtliche Polizeichef Gerald Pickering. Im Haus des Schützen fand die Polizei einen drei Seiten langen getippten Brief, bei dem es sich ersten Erkenntnissen nach um einen Abschiedsbrief handeln könnte. "Ich muss mich noch bereit machen, um zu sehen, wie viel von der Nachbarschaft ich abbrennen kann und um das zu machen, was ich am besten kann: Menschen töten", heißt es darin.
Spengler sei ausgerüstet gewesen "wie für einen Krieg", schilderte Polizeichef Pickering. Er hatte ein halbautomatisches Bushmaster-Gewehr Kaliber .223 - genau wie der Amok-Schütze von Newtown - dabei, dazu eine Schrotflinte und einen Revolver.
Dabei hätte Spengler als verurteilter Straftäter gar keine Waffen besitzen dürfen. 1981 hatte er mit einem Hammer seine Großmutter erschlagen, saß dafür 17 Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung stand er bis 2006 unter Bewährung und lebte zurückgezogen mit Mutter und Schwester am Ontario-See.
Ein mögliches Motiv für die Wahnsinnstat nannte die Polizei noch nicht. In US-Medien werden Nachbarn zitiert, die erzählten, dass Spengler seine Schwester gehasst, während er zu seiner Mutter ein inniges Verhältnis gehabt habe. Die Mutter starb im Oktober. "Es gab sicherlich Probleme mit seiner geistigen Verfassung", meinte Pickering. "Vielleicht wäre er in einer Anstalt besser aufgehoben gewesen."
Die Tat Spenglers platzt mitten in die leidenschaftliche Waffen-Diskussion in den USA. Am 14. Dezember waren in der Sandy-Hook-Grundschule 20 sechs und sieben Jahre alte Kinder sowie sechs Erwachsene erschossen worden. Der 20-jährige Täter, der zuvor zuhause auch seine Mutter getötet hatte, tötete sich nach der Bluttat selbst.