Die US-Regierung verhandelt mit dem Kongress über das von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellte Maßnahmenpaket zur Eindämmung der wirtschaftlichen Auswirkungen des neuartigen Coronavirus.
US-Vizepräsident Mike Pence sagte am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington, Trump habe im Laufe des Tages mit Kongressvertretern über seine Vorschläge beraten und diese seien gut aufgenommen worden. Nun arbeite man gemeinsam an einem Paket. Nach einem heftigen Einbruch der US-Börsen hatte Trump am Montagabend angekündigt, die Regierung wolle mit dem Kongress unter anderem über Lohnsteuererleichterungen sowie über Kredite für Kleinunternehmen reden. Angedacht sind demnach auch Hilfen für Menschen, die nach Stundenlohn bezahlt werden und bei einem Krankheitsausfall keinerlei Gehalt bekommen.
Auch Gespräche mit Fluggesellschaften, Kreuzfahrtveranstaltern und der Hotelindustrie seien geplant. Trump hatte gesagt, er werde am Dienstag bei einer Pressekonferenz Genaueres zu den geplanten "großen" wirtschaftlichen Schritten sagen. Der Präsident trat am Dienstagabend aber nicht selbst auf, sondern schickte seine Corona-Arbeitsgruppe, geführt von Pence, alleine vor. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow sagte, es sei zu früh, Details des geplanten Pakets zu nennen. Die Verhandlungen dazu liefen. "In naher Zukunft" solle das Paket genauer vorgestellt werden.
Kudlow deutete an, Trump wolle vorübergehende Lohnsteuererleichterungen bis zum Ende des Jahres. Dies sei ein "kühner Zug", es handle sich eben auch um einen "kühnen Präsidenten". Auch Steuererleichterungen für besonders betroffene Branchen würden erwogen. Am Dienstag hatten sich die Märkte nach dem Crash von Montag wieder erholt. Trumps Ankündigung wirtschaftlicher Maßnahmen als Reaktion auf das Coronavirus dürften dabei eine Rolle gespielt haben.
In den USA war die Zahl der Infektionen mit dem Virus zuletzt sprunghaft gestiegen. Die US-Gesundheitsbehörde CDC sprach am Dienstag von 647 Infektionen und 25 Todesfällen. Die "New York Times", die ihre Berechnungen neben den CDC-Zahlen auch auf Angaben lokaler und regionaler Stellen stützt, berichtete am Dienstagabend (Ortszeit), es gebe bereits mehr als 950 Infektionen und 29 Tote.