Vorwürfe

US-Senatorin: Ich wurde in der Air Force vergewaltigt

07.03.2019

Übergriff wegen Misstrauen in das System zunächst nicht angezeigt.

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Die US-Senatorin Martha McSally ist nach eigenen Angaben während ihrer Zeit bei der Luftwaffe von einem ranghohen Offizier vergewaltigt worden. Auch sie sei eine "Überlebende von sexuellem Missbrauch beim Militär", sagte die Politikerin der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump am Mittwoch bei einer Anhörung vor einem Senatsausschuss.

Wie viele andere Opfer habe sie die Vergewaltigung zunächst nicht angezeigt, da sie "dem System nicht getraut" habe. Die 52-Jährige, die für den Bundesstaat Arizona im Senat sitzt, hatte 26 Jahre lang bei der US-Luftwaffe gedient. Sie war die erste US-Pilotin, die einen Kampfeinsatz flog. Im Jahr 2010 schied sie aus dem Militär aus. Sie zog als Nachrückerin für den vergangenes Jahr verstorbenen republikanischen Senator John McCain in den Kongress ein.

Schämte sich nach Vergewaltigung

Nach der Vergewaltigung habe sie sich "geschämt" und sei "verwirrt" gewesen, sagte McSally. "Ich dachte, ich sei stark, aber ich fühlte mich machtlos." Die Täter hätten ihre Machtpositionen missbraucht. Erst später, als die Armee von Missbrauchsskandalen erschüttert worden sei, habe sie den Vorfall gemeldet.
 
Zeitweise habe sie sogar daran gedacht, die Luftwaffe wegen des Vorfalls zu verlassen. Sie habe sich gefühlt, als ob sie "das System erneut am ganzen Körper vergewaltigt". Dennoch habe sie sich dazu entschieden zu bleiben, um Frauen in der Armee und später im Kongress eine Stimme zu geben.
 
Sei teile die "Abscheu" für das Versagen der Armeeführung angesichts der Missbrauchsfälle, sagte McSally. Zugleich rief sie dazu auf, die Ausbildung für den Umgang mit Vergewaltigungsvorwürfen in den Streitkräften zu verbessern.
 
Im Steuerjahr 2017 war die Zahl der gemeldeten Fälle mutmaßlicher sexueller Übergriffe im Militär laut einem Bericht des Verteidigungsministeriums von 2018 um rund zehn Prozent gestiegen. Das Pentagon habe rund 6.800 Fälle angezeigt bekommen, in denen US-Soldaten als Täter oder Opfer involviert gewesen sein sollen.
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