Die "Washington Post" berichtet über ein mutmaßliches Massaker von US-Soldaten im Irak.
Während des mutmaßlichen Massakers in der irakischen Stadt Haditha im November 2005 haben amerikanische Soldaten einem Bericht zufolge auch fünf wehrlose Insassen eines Taxis getötet. Die "Washington Post" schrieb am Samstag unter Berufung auf einen Ermittlungsbericht, ein Marineinfanterist habe das Fahrzeug gestoppt und die fünf Passagiere aussteigen lassen. Anschließend habe er die unbewaffneten Iraker nacheinander erschossen. Ein zweiter Soldat habe Schüsse abgegeben, als die Opfer bereits am Boden lagen.
Jüngste Opfer drei und fünf Jahre
Die Iraker hätten
nicht versucht zu fliehen, erklärte ein Augenzeuge laut "Washington Post" in
dem Bericht. Die Marineinfanteristen hätten anschließend mehrere Häuser
gestürmt und innerhalb von zehn Minuten 14 unbewaffnete Bewohner getötet. In
einem Haus sei ein 13-jähriges Mädchen die einzige Überlebende gewesen. Das
Kind verlor dem Ermittlungsbericht zufolge fünf Familienangehörige, darunter
zwei Geschwister im Alter von drei und fünf Jahren.
Bis zu 24 Opfer
Den US-Marineinfanteristen wird vorgeworfen, in
Haditha nördlich von Bagdad am 19. November 2005 bis zu 24 irakische
Zivilpersonen willkürlich erschossen zu haben. Auslöser soll der Tod eines
Soldaten bei einem Bombenanschlag gewesen sein. Vier Soldaten wurden im
Dezember vor einem Militärgericht wegen Totschlags angeklagt, vier weitere
müssen sich ebenfalls vor Gericht verantworten. Die strafrechtlichen
Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem das Magazin "Time" im März unter
Berufung auf Überlebende und Menschenrechtsgruppen berichtet hatte, dass
unbeteiligte Menschen getötet worden seien.