US-Soldatinnen sollen an vorderster Front kämpfen dürfen

24.01.2013

Panetta will Vorschläge offenbar schon am Donnerstag vorstellen.

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Frauen sollen in der US-Armee künftig an vorderster Front kämpfen dürfen. Das Pentagon will den generellen Ausschluss von Soldatinnen vom Kampfgeschehen aufheben, berichteten Medien am Mittwoch unter Berufung auf Regierungsbeamte. Verteidigungsminister Leon Panetta wolle seine Vorschläge für neue Regeln am Donnerstag vorstellen, hieß es weiter. Durch die Neuregelung würden Hunderttausende Jobs auch für Frauen möglich sein, zitierte unter anderem die "New York Times" Regierungsmitarbeiter.

Die bisherigen Vorschriften dienten dazu, Frauen möglichst hinter der Front zu stationieren und aus Gefechten herauszuhalten. Soldatinnen durften bisher zwar in kämpfenden Truppenteilen dienen, selbst aber nicht am Kampfgeschehen teilnehmen. Das solle sich nach dem Willen von Panetta in den kommenden Jahren ändern. Es werde aber auch künftig noch Ausnahmen geben, hieß es in den Berichten. Das Militär dürfe jede Arbeit überprüfen, ob sie grundsätzlich für Frauen geeignet ist, hieß es beim Sender CNN am Mittwoch (Ortszeit).

In ersten Reaktionen wurde die Neuregelung begrüßt. Die Öffnung werde dafür sorgen, "dass qualifizierte Frauen die gleiche Chance haben, sich im Kampfgeschehen hervorzutun wie ihre männlichen Kampfgefährten", lobte Ariela Migdal von der Amerikanischen Bürgerrechtsunion.

Die Öffnung für Frauen in Kampfeinsätzen ersetzt eine Regelung aus dem Jahr 1994, die sie von vielen Positionen in Infanterie und Artillerie ausschloss. Laut Zahlen der "New York Times" dienten im Irak und in Afghanistan dennoch rund 20.000 US-Soldatinnen. Bis zum Ende des vergangenen Jahres kamen 130 von ihnen ums Leben, 800 wurden verletzt.

Seit dem Umbau des US-Militärs zur Freiwilligenarmee, hat laut dem PEW Research Center die Zahl der Frauen im Militärdienst massiv zugenommen. Von rund 42 000 im Jahr 1973 vervierfachte sich ihre Zahl auf rund 167.000 im Jahr 2010. Die Zahl der aktiven Mitglieder im Militär sank gleichzeitig von rund 1,9 Millionen auf 1,2 Millionen.

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