Kamala Harris erlebte eine bittere Nacht der Präsidentschaftswahl, die ein jähes Ende um ihren Hype bedeutet.
Kamala Harris, die amtierende US-Vizepräsidentin, musste bei der gestrigen Wahl eine schmerzhafte Niederlage einstecken. Weil das große Ziel "Wahlsieg" ausblieb, wurde die Wahlparty ebenso wie die geplante Rede vor ihren Unterstützern kurzerhand abgesagt. Dabei hat noch im Sommer alles anders ausgesehen, wenn nicht sogar vielversprechend. Damals hatte Harris nämlich einen steilen Aufstieg erlebt, als sie sich nach Joe Bidens Rücktritt als Hauptkandidatin für die Präsidentschaftswahl profilieren konnte - und die Beliebtheit der Demokraten kurzfristig in die Höhe schoss.
Allerdings: Trotz des anfänglichen Erfolgs scheint Harris im Wahlkampf versagt zu haben - zumindest strategisch. Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, war Harris größter Fehler, sich zu stark auf ihren Rivalen Donald Trump konzentriert zu haben, anstatt eigene Pläne und Visionen zu propagieren. Während die Wähler mehr über ihre Ansichten erfahren wollten, blieb sie in der Hinsicht oft zu vage. Während sich Trump volksnah im Fast-Food-Restaurant und am Müllwagen zeigte, posierte Harris in Designer-Kleidung am Cover von Vogue.
Ein weiteres Manko war Harris Distanz zu den wirklich drängenden Themen der Wähler. Während viele Amerikaner sich Sorgen um ihre Arbeitsplätze, die Kaufkraft und Migration machen, setzte sie vergeblich auf Frauenstimmen rund ums Thema Abtreibung. Überhaupt verpasste es Harris, sich thematisch von Joe Bidens Politik abzusetzen. "Da fällt mir nichts ein", lautete einst ihre Antwort auf die Frage, was sie anders als ihr Vorgänger machen wolle.