US-Wahl
Jetzt attackiert Trump die First Lady
21.10.2016
Zum ersten Mal wurde nun auch Michelle Obama frontal attackiert.
Nun knöpft er sich auch noch die First Lady vor: Erstmals in seinem Wahlkampf hat der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump die Ehefrau von Präsident Barack Obama direkt attackiert. Bei einem Auftritt in Fletcher im Bundesstaat North Carolina kritisierte der Republikaner die in der Bevölkerung überaus populäre Michelle Obama dafür, dass sie sich für seine Rivalin Hillary Clinton engagiert.
Widersprüche
Die First Lady wolle "nichts Anderes machen als Wahlkampf", sagte Trump. Er warf der Präsidentengattin eine widersprüchliche Haltung zu seiner Kontrahentin im Rennen um das Weiße Haus vor. Michelle Obama habe einmal gesagt, dass jemand, der nicht auf sein eigenes Zuhause aufpassen könne, auch nicht auf das Weiße Haus oder das Land aufpassen könnte. Darüber werde aber nicht mehr geredet.
Der Immobilienmogul spielte mit diesen Äußerungen offenbar auf die früheren außerehelichen Eskapaden von Clintons Ehemann, Ex-Präsident Bill Clinton, an.
Michelle Obama hatte tatsächlich im Jahr 2008, als ihr Mann gegen Hillary Clinton um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten konkurrierte, bei einem Wahlkampfauftritt vor Frauen gesagt: "Aus meiner Sicht kannst Du, wenn Du Dein eigenes Haus nicht in Ordnung halten kannst, sicherlich nicht das Weiße Haus in Ordnung halten."
In den vergangenen Monaten engagierte sich Michelle Obama allerdings stark im Wahlkampf für Clinton. Sie war eine der Hauptrednerinnen beim Parteitag im Juli in Philadelphia, bei dem die Ex-Außenministerin zur Präsidentschaftskandidatin gekürt wurde, und griff Trump in der vergangenen Woche hart wegen dessen sexistischer Sprüche an.
Spott
Am Donnerstag reiste die First Lady dann zur Unterstützung der Clinton-Kandidatur nach Arizona. Der Staat im Südwesten ist eine traditionelle Bastion der Republikaner, die Demokratin hat dort aber laut Umfragen gute Chancen auf den Wahlsieg.
Das Weiße Haus kommentierte Trumps Attacke auf die Präsidentengattin mit Spott: Er könne sich "kein kühneres Mittel" des republikanischen Kandidaten zur weiteren Schmälerung seines Rufs vorstellen, als die First Lady anzugehen, sagte Sprecher Eric Schultz.