1. Interview mit CBS
Jetzt spricht Trump
13.11.2016
Er will drei Millionen illegale Einwanderer rasch abschieben. "Wir schaffen sie aus dem Land oder sperren sie ein", sagt er.
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Der designierte US-Präsident Donald Trump redet jetzt Klartext. In einem Interview für die TV-Sendung 60 Minutes (CBS) kündigte er an, nach seinem Amtsantritt bis zu drei Millionen illegale Einwanderer zügig abzuschieben. Konkret will er „Kriminelle, Bandenmitglieder, Drogendealer“ abschieben. Die Details – und was Trump sonst sagte:
Über kriminelle Ausländer
Geplante Maßnahmen: „Wir werden Einwanderer, die Vorstrafen haben – Kriminelle, Bandenmitglieder, Drogendealer – außer Landes bringen oder einsperren. Wir haben eine Menge davon, zwei oder drei Millionen. Wir schaffen sie außer Landes oder wir sperren sie ein.“
Über illegale Einwanderer
Priorität: Zuerst will Trump die Grenzen sichern. Danach, „wenn alles normalisiert ist, werden wir eine Entscheidung treffen, wie mit den restlichen Illegalen verfahren wird. „Das sind teils tolle Leute, aber wir müssen eine Entscheidung treffen. Aber das Wichtigste ist die Grenzsicherung.“
Über Mauer zu Mexiko
Schutzwall: Die angekündigte Mauer an der Grenze zu Mexiko will Trump bauen. „Es kann in manchen Teilen auch ein Zaun sein, aber eine Mauer ist besser geeignet. Ich bin sehr gut darin, zu bauen.“
Über Verliererin Clinton
Telefonat: „Hillary hat angerufen, und es war ein irre netter Anruf. Sie sagte: ,Glückwunsch, Donald! Gut gemacht!‘ Ich habe gesagt: ,Du warst eine großartige Gegnerin, du warst sehr stark.‘ Die Clintons sind eine sehr talentierte Familie, es wäre eine Überlegung wert, auch ihren Ratschlag einzuholen."
Über Präsidentengehalt
Trump gab zudem bekannt, dass er auf seine Bezüge für das Präsidentenamt verzichten wolle. Anstelle der jährlichen Bezüge von 400.000 Dollar (knapp 370.000 Euro) werde er nur einen symbolischen Dollar annehmen, sagte er.
Über Versöhnung der USA
Alle sollen sich vertragen: „Ich möchte ein Land, in dem sich alle mögen. Das ist jetzt nicht mehr wie im Wahlkampf. Am wichtigsten ist jetzt, dass es Jobs für alle gibt.“
Über Gesundheitsreform
Verbessern statt kübeln? Es gibt Positionen bei Obamacare, die mir sehr gut gefallen, wie etwa die Mitversicherung von Kindern bei den Eltern und garantierter Versicherungsschutz für chronisch Kranke. Obamacare wird verbessert – oder ersetzt.“
Über Kampf gegen IS
Assad nicht Top-Priorität: „Wichtiger ist der Kampf gegen den IS in Syrien als das Absetzen von Assad. Der bekämpft IS, Russland und der Iran sind ebenfalls voll involviert in Syrien. Wir unterstützen die Rebellen und wissen gar nicht, wer die wirklich sind.“
Über Israel & Palästinenser
Neuer Anlauf? „Ich bin ein Deal-Macher und das ist der ultimative Deal, einer der unerreichbar war bisher. Ich würde den gerne machen – zum Segen der Menschheit.“
Über Russland und China
Kumpel Putin: „Ich habe einen wunderbaren Brief erhalten von Putin, wir werden bald auch telefonieren. Mit Chinas Präsidenten Xi Jinping gab es noch keinen Kontakt.“
Über Twitter & Facebook
Social Media: „Meine hohen Nutzerzahlen bei Facebook, Twitter und Instagram haben mir zum Sieg verholfen. Es ist eine großartige Kommunikationsform. Man bekommt die Botschaft schnell herüber.“ Als US-Präsident will sich Trump mit Twittern „sehr zurückhalten“.