Nach US-Wahl
Leitl: "EU muss sich aus dem Schlepptau der Amerikaner befreien"
10.11.2016
Der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich ging mit der Union hart ins Gericht.
Anlässlich der US-Wahl war unter anderem Christoph Leitl zu Gast am „Runden Tisch“ bei Ingrid Thurnher. Und gleich zu Beginn startet der Präsident der Wirtschaftskammer Österreich mit einem klaren Appell an die Europäische Union in die Sendung. „Wenn die EU Respekt für Europa einfordert, dann soll sie sich aber auch gleichzeitig aus dem Schlepptau der Amerikaner befreien. Die EU muss endlich selbstständig werden, endlich erwachsen werden, endlich Selbstfrieden mit Russland schließen und die Verantwortung mit Afrika wahrnehmen.“
Bezüglich der Wahl Trumps zum US-Präsidenten meint Leitl, dass man sich damit eben arrangieren müsse. „Es ist eine Entscheidung gefallen und wir müssen uns fragen, wie können wir mit dieser Entscheidung umgehen.“
Schockstarre nach Trump-Sieg
Trump gewann die Wahl überraschend gegen die als Favortin gehandelte Hillary Clinton. Die Demokratin konnte wichtige „Swing States“ in der Wahlnacht nicht für sich entscheiden. Zwar hat sie mehr Wählerstimmen als Trump erhalten, allerdings gingen die meisten Wahlmänner bzw. –frauen an den Immobilienmogul. Nach dem Sieg Trumps ging ein Raunen durch die weltpolitische Elite. Denn niemand weiß mit wem sie es hier zu tun haben. Donald Trump ist der unberechenbarste Präsident, den die Vereinigten Staaten je hatten. Trump ist einmal Arbeiterführer und dann wieder Kapitalist, es gibt ernsthafte Argumente, er sei ein Antisemit.
"Ich will ein Präsident für alle Amerikaner sein"
Keiner hat soviel Aufmerksamkeit erregt, keiner wurde so häufig parodiert, so innig geliebt und so leidenschaftlich gehasst, wie der Sohn eines Immobilienmoguls und Enkel eines deutschen Auswanderers. Sein Credo: "Dies ist kein Wahlkampf, dies ist eine Bewegung." Amerika wollte den Wandel. Der Drang nach etwas Neuem war nach acht Jahren Barack Obama größer als die Angst vor dem unberechenbaren Narziss aus New York. In seiner ersten Rede als Wahlsieger gab sich der Pöbel-Politiker dann ungewohnt versöhnlich. "Ich will ein Präsident für alle Amerikaner sein", sagte Trump nach der Wahl. Ob er dieses Versprechen wahr macht, wird sich herausstellen.