Krisen-Briefing

Obama 
im 
Auge 
des 
Hurrikans

30.10.2012

Chaos im Wahlkampf - Lob für Präsidenten.

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© APA
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Nichts ist mehr wie geplant. Monstersturm „Sandy“ hat das Wahlkampffinale der beiden Kopf-an-Kopf-Kandidaten völlig durcheinandergewirbelt. Jetzt, wo es in den umkämpften Swing States auf jede Stimme ankommt, ist das für die Kampagnen ein echtes Problem.

Der Prüfstein für Präsident Obama: Er muss als „Commander in Chief“, als Oberkommandierender, das Land durchs Sturm­chaos steuern. Wenn er die Kata­strophe stark, entschieden und erfolgreich in den Griff bekommt, steht er als Held da. Der Hurrikan bietet ihm sogar eine noch größere Bühne als der Wahlkampf. Peter Filzmaier, Politik-Analyst, sagt: „Sicher, der Amtsinhaber hat einen Vorteil.“

Und Obama schaffte es vorerst: Sogar Republikaner gratulierten ihm. Chris Christie, Gouverneur von New Jersey und prominenter Unterstützer von Mitt Romney, lobte Obama ausdrücklich für sein Krisenmanagement. „Ich will dem Präsidenten persönlich für all seine Hilfe danken“, twitterte Christie.

Romney sammelt 
Geld für Hurrikan-Opfer
Auch Romney passt sich dem Hurrikan an. Während Obama Hilfsmaßnahmen vom Weißen Haus in Washington aus koordiniert, marschiert der Herausforderer direkt an die Wetterfront. Im schwer getroffenen Swing State Ohio will er heute, Dienstag, bei einem Sturmhilfe-Event Geld für Opfer sammeln.

„Beide müssen jetzt improvisieren“, erklärt Politologe Peter Filzmaier: „Wer darin besser ist, hat bei der Wahl die Nase vorne.“

„Sandy“ macht die US-Wahl jedenfalls noch dramatischer. Denkbar ist sogar, dass sie in einigen Bundesstaaten verschoben werden muss.

Experte: „Die Planung gilt nicht mehr“
ÖSTERREICH:
Beeinflusst Hurrikan „Sandy“ die Wahl?
Peter Filzmaier:
Ja, die Katastrophe hilft dem Amtsinhaber. Allerdings: Bilder als Krisenmanager in Washington und New York bringen Obama im Wahlkampffinale wenig – im Big Apple und in Washington liegt er ohnehin klar vorne. Wahlkampfauftritte in Florida sind aber undenkbar – keiner braucht jetzt Bilder bei strahlendem Sonnenschein.

ÖSTERREICH: Was bedeutet das für beide Wahlkämpfer?
Filzmaier:
Sie müssen nun völlig neu planen, können keinen vorbereiteten Spot mehr im TV schalten. Die Regel „Mache nichts, was nicht geplant ist“ gilt nicht mehr. Jetzt wird sich rasch herausstellen, wer besser improvisieren und rascher handeln kann.

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