Erster Termin für Amtsübergabe
Obama und sein Erzfeind: Kühles Date im White House
10.11.2016Donald Trump schickt sich an, Obamas Lebenswerk zu zerstören.
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Sie können sich nicht leiden. Sie beflegelten sich als „Irre“. Doch jetzt geben sie sich staatsmännisch: US-Präsident Barack Obama (54) empfing Nachfolger Donald Trump (70), der angekündigt hatte, Obamas Lebenswerk – vom Vertrag mit dem Iran bis zur Gesundheitsreform – rückgängig zu machen, am Donnerstag im Oval Office. 15 Minuten waren geplant, es wurden dann am Ende 90. Am 20. Jänner zieht Donald Trump ins Weiße Haus.
Trump säuselt im Weißen Haus: »Es war mir eine große Ehre«
Spannung. Die Stimmung war kühl, aber professionell. Der „President-elect“ Trump und der Amtsinhaber machten freundliche Nasenlöcher. „Es war mir eine große Ehre“, säuselte Trump, „wir haben uns vorher ja noch nie getroffen.“ Obama wünschte Trump viel Glück. Am Schluss gab’s sogar einen – kurzen – Handshake.
First Ladies. Doch bei der Übergabe ging es nicht nur um Atom-Codes – am Donnerstag wollten sich auch die beiden First Ladies treffen: Melania Trump wird ja nach Michelle Obama Chefin des Ostflügels des Weißen Hauses.
Außenpolitisch will Trump vieles ändern. Seine Devise: Die USA kommen zuerst.
Freund Russland. Donald Trumps engster Partner könnte Russlands Präsident Wladimir Putin werden. Putin erklärte, er sei zu einem guten Verhältnis bereit. Auch Trump strebt eine enge Kooperation mit dem Kreml an. Er könnte Putin schon bald nach Washington einladen.
NATO. Alarmiert ist man bei der NATO. Für militärische Hilfe made in USA will er Geld von bedrängten Partner-Staaten einfordern.
Abstand zu Europa. Sein Verhältnis zu Europa – vor allem zu Deutschlands Angela Merkel – ist wegen deren Migrationspoltik unterkühlt. In der Wirtschaft soll „America first“ gelten. Ein Angriff auf Europas Wirtschaft. Für Exporte wird’s schwieriger.
Hohe Zölle. Für chinesische Waren will er Strafzölle einführen. Das könnte zu einem Handelskrieg führen.
ISIS. Er will ISIS „zerstören“. Wie, ist unklar. Im Syrien-Konflikt könnte er sich auf die Seite von Russland und Syriens Assad stellen.
Atom. Gleichzeitig will er den Nukleardeal mit Iran neu verhandeln oder kündigen.
Klima. Das Klimaschutzabkommen von Paris will er rückgängig machen. Die Klimaerwärmung hält er für ein chinesisches Märchen.
Kuba. Auch das Tauwetter mit Kuba soll ein Ende haben.
Affront gegen Araber. Der Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sei „keine Priorität“. Er will die Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem übersiedeln. Das wäre ein Affront gegen die arabische Welt.
Isabelle Daniel, New York