Ankündigung

Putin will Demokratin Harris im US-Wahlkampf "unterstützen"

05.09.2024

Der Kreml-Chef thematisierte das "ansteckende" Lachen der US-Demokratin.

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© Getty
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Der russische Machthaber Wladimir Putin will im US-Präsidentschaftswahlkampf die demokratische Kandidatin Kamala Harris "unterstützen". US-Präsident Joe Biden habe seinen Wählern empfohlen, Harris zu unterstützen - "also werden wir sie auch unterstützen", sagte Putin am Donnerstag bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok. Zum republikanischen Kandidaten Donald Trump sagte Putin, dieser habe als Präsident zahlreiche "Beschränkungen und Sanktionen" gegen Russland verhängt.

Harris werde im Falle ihrer Wahl im November "vielleicht davon Abstand nehmen, solche Dinge zu tun", sagte Putin mit Blick auf die US-Sanktionen gegen sein Land. Putins Aussage kommt überraschend und ist wenig glaubwürdig, gilt er doch als Sympathisant Trumps. Zudem muss sich der Kreml-Chef seit Jahren gegen den Vorwurf wehren, er habe die US-Präsidentenwahl 2016 zugunsten des Republikaners beeinflusst.

Über dessen Rivalin Harris sagte Putin nun: "Sie lacht so ansteckend." Dies sei ein Zeichen dafür, dass "mit ihr alles in Ordnung ist". Er thematisierte damit ausgerechnet eine Charaktereigenschaft der Demokratin, die von ihren Anhängern in den Vordergrund gespielt wird. Trump selbst versuchte Harris jüngst in die Nähe Russlands zu rücken, indem er sie bevorzugt als "Comrade Kamala" (Genossin Kamala) anspricht.

Biden vs. Putin

US-Präsident Biden hat sich mehrfach sehr kritisch über Putin geäußert. So bejahte er in einem Interview im Jahr 2021 die Frage, ob er Putin für einen "Killer" halte - Russland zog daraufhin vorübergehend seinen Botschafter aus Washington ab. Aus dem Kreml hieß es, das bilaterale Verhältnis zwischen Moskau und Washington sei auf einem Tiefpunkt. Hingegen lobte Trump den Kreml-Chef immer wieder in höchsten Tönen.

"Ich mag Putin, er mag mich", erklärte der damalige Präsident im Jahr 2020. Seinen überraschenden Sieg über die Demokratin Hillary Clinton vor acht Jahren hatte Trump auch russischen Einflussversuchen auf die Wahl zu verdanken. Die Enthüllungsplattform WIkiLeaks hatte kurz vor dem Urnengang Tausende gestohlene E-Mails aus Clintons Wahlkampfteam veröffentlicht, was negative Berichterstattung über die Demokratin zur Folge hatte. Einem Bericht des US-Senats zufolge wurden diese Aktivitäten von Kreml-Chef Putin selbst geleitet.
 

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