Fischer "sehr erfreut"

Reaktionen auf Obama-Wahlsieg

07.11.2012


Bundespräsident: "Ergebnis für Europa aus mehreren Gründen positiv."

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© TZ ÖSTERREICH / Kernmayer
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Bundespräsident Heinz Fischer hat sich Mittwoch früh "sehr erfreut" über die Wiederwahl von Barack Obama gezeigt. „Obama ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat von der US Wählerschaft die von ihm angestrebten '4 more years' bekommen“, erklärte Fischer.

„Für Europa ist das Wahlergebnis aus mehreren Gründen positiv", ergänzte der Bundespräsident: "Erstens verfügt Präsident Obama heute bereits über die Erfahrung von vier Amtsjahren, zweitens steht Präsident Obama der europäischen Politik und dem Wirtschaftsverständnis Europas näher als sein republikanischer Gegenkandidat. Drittens hat Präsident Obama mehr Verständnis dafür, dass die großen weltpolitischen Aufgaben der nächsten Jahre nicht auf Basis der Dominanz einer Nation sondern nur im Sinne friedlicher internationaler Zusammenarbeit gelöst werden können."

„Die große Bewährungsprobe für Barack Obama in der unmittelbaren Zukunft wird darin liegen, die amerikanische Wirtschaft so rasch wie möglich in Schwung zu bringen und damit auch einen Beitrag zur globalen wirtschaftlichen Erholung zu leisten“, schloss der Bundespräsident, der auch ein persönliches Glückwunschschreiben an den neu gewählten US-Präsidenten ankündigte.

Faymann: "Freue mich auf gute Zusammenarbeit"
Bundeskanzler Werner Faymann (S) zeigte sich in einer ersten Stellungnahme erfreut über den "klaren Erfolg" von Barrack Obama bei der US-Präsidentenwahl und gratulierte dem Präsidenten zu seiner Wiederwahl.

Faymann sehe in den vorläufigen Ergebnissen "ein klares Zeichen für Kontinuität in der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA", hieß es in einer Aussendung.

"Präsident Obama hat im Kampf gegen die Ursachen der Krise und bei der Regulierung der Finanzmärkte wichtige Maßnahmen eingeleitet. Ich habe Präsident Obama bei unserem Treffen im Mai dieses Jahres für die Wahl Erfolg gewünscht und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit auch in der Zukunft", so der Bundeskanzler.

Auch Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (V) gratulierte Obama. "Die Wahl fiel erwartungsgemäß knapp aus und zeigt die starke Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft", meinte Spindelegger. "Das Ergebnis ist gut für uns, denn wir kennen Obama und Obama kennt uns. Das heißt, dass die neue-alte Administration ohne lange Einarbeitungszeit die Arbeit wieder aufnehmen kann."

Liebesgrüße aus Moskau
Kremlchef Wladimir Putin hat die Wiederwahl Obamas begrüßt. Der Kreml habe die Nachricht "sehr positiv" aufgenommen, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Regierungschef Dmitri Medwedew lobte Obama als verständnisvollen und verlässlichen Partner. "Ich bin froh, dass an der Spitze des größten und einflussreichsten Staates nicht ein Mensch steht, der Russland für den größten Feind hält."

Hollande: "Wichtiger Moment"
Frankreichs Präsident François Hollande bezeichnete die Wiederwahl Obamas als  "wichtigen Moment nicht nur für die USA, sondern für die ganze Welt." Die Wahl sei "eine klare Entscheidung für ein offenes, solidarisches, voll und ganz international engagiertes Amerika", schrieb Hollande am Mittwoch nach Angaben des Élyséepalastes in Paris an Obama.

Positive Reaktionen aus Brüssel
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hat Obama Glückwünsche aus Brüssel übersandt. "Die EU und die USA sind die engsten Verbündeten in der Welt - unsere Partnerschaft basiert auf einem breiten Feld von gemeinsamen Werten und Interessen." Es gehe nun darum, dass die Beziehungen vertieft werden.

Die Mitglieder der US-Kongresses und das Europaparlament müssten gemeinsam daran arbeiten, die bestmögliche Gesetzgebung auf beiden Seiten des Atlantik zu gewährleisten. "Was die EU und die USA vereint, ist weit größer als das, was uns trennt", sagte Schulz. Europa und Amerika seien Haupthandelspartner. Beide Wirtschaften zusammen machten rund die Hälfte der globalen Produktion und nahezu ein Drittel des Welthandels aus. Es gehe nun darum, an einem transatlantischen Binnenmarkt bis 2015 zu arbeiten, der die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft beherzige. Unnötige Barrieren im transatlantischen Handel sollten beseitigt werden.

Auch EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy zeigte sich in Mitteilungen in flämischer und französische Sprache "erfreut" über das Wahlergebnis. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen teilte seine "herzlichen Glückwünsche" mit.

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