Wende bei TV-Duell

Romney blamiert Obama

04.10.2012

Romney siegt im Duell - Obamas Stotter-Debakel.

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Wochenlang hatte Mitt Romney mit miesen Umfragen in den Seilen gehangen. Doch dann kam das TV-Duell gegen Obama: Mit einem fulminanten Redefeuerwerk dominierte der Republikaner Romney vom Start weg, ratterte gut vorbereitet Statistiken runter, verteidigte seine Wirtschaftspläne. Romney appellierte an die gut 50 Millionen TV-Zuseher: Die USA seien immer noch am Boden, die Zeit für einen Führungswechsel sei gekommen. „Weiterzumachen mit dem Status quo ist den Amerikanern nicht mehr zuzumuten“, tönte er.

Viele fragten geschockt: „Was war los mit Obama?“
Der Auftritt Obamas war lustlos: Stockend und akademisch verlor er sich in langatmigen Verteidigungen seiner Bilanz. Er ließ säuerlich grinsend den Kopf hängen, erduldete die Diskussion ohne Gegenattacken. Es verpuffte auch die Kritik an Romneys Zickzackkurs in Steuerfragen, der sich plötzlich an seine eigenen Pläne „nicht erinnern“ könne, so Obama.

  • Laut CNN-Umfrage sahen 67 % Romney als klaren Sieger, Obama nur 25 %. Der Republikaner zeigte laut den Befragten mehr Feuer, Pfiff und Kompetenz.
  • Für den bisher glücklosen „Pannen-Romney“ könnte es der „Game-Changer“ (Wendepunkt) gewesen sein. 56 % der Zuseher haben jetzt eine bessere Meinung von ihm.
  • In der Wahl-Umfrage von RealClearPolitics liegt Obama zwar noch mit 49,1 % zu 46 % vorne. Dennoch kann Romney den Schwung in die verbleibenden zwei Rededuelle (16. und 22. Oktober) mitnehmen. Experten rechnen nun mit einem Thriller bis zur Wahl am 6. November.

Kontrahenten prallten aneinander
Das Duell zeigte die konträren Ansichten der beiden. Die besten Passagen:

  • Streit über Steuern: Obama: „Romney will fünf Billionen Dollar an Steuerkürzungen und dem Militär zwei Billionen mehr geben, das alles soll aus dem Schließen von Steuerschlupflöchern kommen, doch er sagt nicht welche …“ Romney: „Alles, was er gerade sagte über meinen Steuerplan stimmt nicht, mein Plan wird das Defizit nicht vergrößern!“ Dann schärfer: „Ich bin Geschäftsmann seit 25 Jahren, ich habe keine Ahnung, was Sie da daherreden …“
  • Rolle der Regierung: Romney griff Obama an: „Der Präsident glaubt weiter, dass „Big Government“, mehr Ausgaben, höhere Steuern, strengere Regeln die Wirtschaft ankurbeln würden – damit liegt er falsch.“ Obama: „Irgendwann werden sich die Amerikaner fragen, warum er seine Pläne geheim hält, wenn sie so gut sind …“
  • Appelle an Wähler: Obama schloss: „Vor vier Jahren steckten wir in einer ernsten Krise, doch mein Glaube an Amerikas Stärke ist unerschütterlich.“ Und Romney: „Ich mache mir große Sorgen über die Richtung, in die Amerika steuert.“
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