US-Wahlen

Romney erklärt Obama den Krieg

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Präsidentschaftskandidat der Republikaner verspricht bessere USA.

Der US-republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney will mit einem Fünf-Punkte-Plan die Arbeitslosigkeit halbieren und die Vereinigten Staaten aus der Wirtschaftsmisere führen. "Was Amerika braucht, sind Jobs. Viele Jobs", sagte er am Donnerstag (Ortszeit) in seiner mit Spannung erwarteten Rede beim Parteitag der Republikaner in Tampa (Florida). Er wolle dem vom demokratischen Amtsinhaber Barack Obama enttäuschten Volk neuen Optimismus verleihen, versprach Romney unter lautem Jubel der Delegierten: "Ich kandidiere als Präsident, um eine bessere Zukunft zu schaffen."

Mit der Rede vor Tausenden Anhängern nahm Romney auch formell die Nominierung als Präsidentschaftskandidat für die Wahl am 6. November an. Die Rede wurde von allen bedeutenden Fernsehsendern live übertragen. Dem Amtsinhaber Obama warf er vor, das Land in den vergangenen knapp vier Jahren seiner Amtszeit in die falsche Richtung geführt zu haben. "Für zu viele Amerikaner sind diese guten Tage seltener geworden", sagte er.

ÖSTERREICH-Reporter Herbert Bauernebel berichtet LIVE via Twitter vom Parteitag in Tampa:

Romney erklärt Obama den Krieg
© oe24

 Neben dem Arbeitsplatzaufbau wolle er das Land bis 2020 unabhängig von Energie aus dem Ausland machen, sagte Romney zu seinem Fünf-Punkte-Plan. Er wolle das Bildungssystem stärken, neue internationale Handelsvereinbarungen schaffen und einen ausgeglichenen Staatshaushalt anstreben. Zudem wolle Steuern für Unternehmen senken und Regulierungen abbauen.

Hollywood-Legende Clint Eastwood ("Dirty Harry") hatte die Republikaner auf ihrem Parteitag zuvor mit einer brillanten Schauspieler-Einlage von den Stühlen. Der 82-Jährige machte sich über Obama lustig und sprach zum amtierenden Präsidenten, als würde dieser neben ihm sitzen. Alle Welt habe vor vier Jahren vor Rührung geweint, als Obama die Wahlen gewann, sagte  Eastwood. Jetzt gebe es 23 Millionen Arbeitslose in den USA. "Das ist etwas, worüber man weinen könnte."

"Wie halten Sie es mir ihren Versprechen, die Sie nicht gehalten haben", fragte der sichtlich gealterte Star weiter - und wandte sich zu einem leeren Stuhl, auf dem der unsichtbare Präsident saß. "Was meinen Sie mit 'Halt den Mund', Mr. President", fuhr der bekennende Republikaner Eastwood fort. "Ich glaube, vielleicht ist es an der Zeit, das jemand anderes kommt und die Probleme löst." Die Zuhörer dankten Eastwood mit rauschenden Beifall.

Lagerwahlkampf
Die Republikaner bereiten sich auf einen harten Lagerwahlkampf gegen Obama vor. Es handle sich um die wichtigste Abstimmung seit der Wahl Ronald Reagans 1980, sagte der republikanische Spitzenpolitiker Newt Gingrich beim Parteitag, der sich selbst vergeblich um die Präsidentschaftskandidatur beworben hatte. Um das Land aus der Krise zu führen, müsse der nunmehrige Kandidat Romney ins Weiße Haus einziehen.

Während der Antrittsrede Romneys am Donnerstag kam es zu Protesten. Mehrere Anwesende versuchten, die Ansprache mit lauten Rufen zu stören. Sie wurden nach US-Medienberichten aus der Halle verwiesen. Das Publikum auf dem Parteitag der Republikaner reagierte mit lauten "USA, USA"-Rufen, um die Störer zu übertönen. Romney ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

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