Wegen der schlechten Umfragewerte soll es so richtig gekracht haben.
Ein Vertrauter von Ex-Präsident Bill Clinton enthüllte gegenüber der "Daily Mail", dass es zwischen Hillary und ihrem Ehemann in den letzten Tagen des Wahlkampfs einen heftigen Streit gab. Grund dafür sollen die schlechten Umfragewerte der demokratischen Präsidentschaftskandidatin gewesen sein.
Schreiender Schlagabtausch
Hillary sei davon überzeugt gewesen, dass die neue Überprüfung ihrer E-Mails durch das FBI sie den Sieg kosten könne. "Ich war mit Bill in Little Rock, als er sich am Telefon schreiend einen Schlagabtausch mit Hillary lieferte. Sie beschuldigte Comey [den FBI-Direktor, der die Überprüfung von Clintons E-Mails angekündigt hatte, Anm.], dass er ihrem Wahlkampf mit dem Wiederaufrollen der E-Mail-Affäre einen Rückschlag versetzt habe", beschrieb der Vertraute Bill Clintons.
Doch Bill habe ihr die Ausrede, dass Comey ihr den Wahlsieg kosten würde, nicht so einfach abgenommen.
Hillary blieb bei Meinung
Auch nach ihrer Wahlniederlage blieb die Demokratin bei ihrer Meinung, dass ihr der FBI-Chef einen Doppelschlag verpasst habe, indem er erst die Einleitung neuer Untersuchungen publik gemacht und dann am Sonntag vor der Wahl bekanntgegeben habe, dass nichts Belastendes gefunden wurde.
Ihr Ehemann sehe die Gründe für ihr Scheitern jedoch woanders, die FBI-Ankündigung habe seiner Meinung nach nur wenige Wähler in ihrer Entscheidung beeinflusst.
Falsche Themen im Wahlkampf
Der Informant erklärte der "Daily Mail", dass Bill Clinton der Meinung war, dass sich Hillarys Wahlkampf nur darauf konzentrieren würde, Trump anzugreifen. Dabei würden ihre Themen jedoch nicht den Nerv der Wähler treffen.
"Bill hatte so ein knallrotes Gesicht während des Gesprächs mit Hillary, dass ich dachte, er würde einen Herzinfarkt bekommen", so der Berater. An das Telefonat anschließend habe der Ex-Präsident vor Wut sein Telefon vom Dach seines Penthaus-Appartements geworfen.
Ignoriert
Bill habe sich schon während des Wahlkampfs von Hillary und ihren Wahlkampf-Team ignoriert gefühlt, so der Vertraute. Er habe ihr dazu geraten, die Wirtschaft ins Zentrum ihres Wahlkampfs zu stellen, um die Millionen Stimmen aus der Arbeiterklasse zu erreichen.
Sie solle sich auf den Rostgürtel – jene Industrieregion, die einst florierte, aber mittlerweile vom wirtschaftlichen Abschwung geprägt ist – konzentrieren, habe er seiner Ehefrau geraten. Das Wahlergebnis gab dem Ex-Präsidenten recht: Vor allem in dieser Region im Nordosten der USA konnte die Demokratin nicht überzeugen.
"Veraltete Ideen"
Dem Informanten zufolge sei Bill deshalb so wütend gewesen, weil er gegenüber Hillary immer nur ein Nebenberater ihrer Kampagne war. "Er kann nicht effektiv sein, wenn er sich selbst nur als eine von vielen angeworbenen Kräften sieht. Man hörte ihm nicht zu und das machte ihn wütend", so der enge Berater.
"Hillary wollte nicht zuhören. Sie sagte Bill, dass seine Ideen alt seien und dass er keinen Bezug mehr dazu habe." Bill jedoch habe sich darüber beschwert, dass er viel über Kampagnen wisse und seine Ratschläge einfach abgelehnt worden seien.