Rassismus-Eklat

Trump: "Ich bin kein Nazi"

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Nach der rassistischen Entgleisung eines Comedian auf einer Wahlkampfkundgebung von Donald Trump hat sich das Wahlkampfteam des Republikaners am Montag um Schadensbegrenzung bemüht. 

Eine Sprecherin sagte, der "Scherz" über Puerto Rico spiegle nicht die Meinung des Kandidaten wider. Trump selbst verteidigte sich bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat Georgia gegen Faschismus-Vorwürfe: "Ich bin kein Nazi, ich bin das Gegenteil eines Nazis", sagte er am Montag in Atlanta.

Vor einigen Tagen hatte ein Interview des früheren Stabschef von Trump in den USA für Furore gesorgt: Der Republikaner sei ein Politiker, welcher "der allgemeinen Definition von Faschisten" entspricht, sagte Trumps Ex-Stabschef John Kelly der "New York Times". Kelly bestätigte auch frühere Berichte, dass sich Trump mehrfach positiv über Adolf Hitler geäußert habe.

Am Sonntagabend kam es dann auf einer Wahlkampfkundgebung Trumps im New Yorker Madison Square Garden zur rassistischen Entgleisung eines Comedians. Tony Hinchcliffe sagte, Puerto Rico sei eine "Insel aus Müll". Puerto Rico in der Karibik ist das größte Außengebiet der USA. Zugleich sagte Hinchcliffe über Latinos, sie liebten es, "Babys zu machen". Bei der Veranstaltung vor tausenden fanatischen Trump-Anhängern hatten sich noch weitere Redner rassistisch über Latinos und Afroamerikaner geäußert.

"Insel aus Müll"

Bei der Kundgebung Trumps Sonntagabend im New Yorker Madison Square Garden hatte der Comedian Tony Hinchcliffe gesagt, Puerto Rico sei eine "Insel aus Müll". Zugleich sagte er über Latinos, sie liebten es, "Babys zu machen". Bei der Veranstaltung vor Tausenden fanatischen Trump-Anhängern hatten sich noch weitere Redner rassistisch über Latinos und Afroamerikaner geäußert.

Über die heftige Kritik an seinen Äußerungen zeigte sich Hinchcliffe verwundert: Seine Kritiker hätten offenbar keinen Humor, schrieb er in einem Onlinedienst - was Trumps ältestem Sohn Donald Trump Junior gefiel, weshalb er den Post teilte.

Die demokratische Kandidatin Kamala Harris warf Trump vor, darauf fixiert zu sein, "unser Land zu spalten". Puerto Rico in der Karibik ist das größte Außengebiet der USA. Trump habe mit der Kundgebung in New York einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er auf seinen Groll und sich selbst fixiert sei - und darauf, die USA zu spalten. "Und das ist nichts, was die amerikanische Familie, den amerikanische Arbeiter stärken wird", erklärte Harris. Die Menschen in Puerto Rico hätten "einen Präsidenten verdient, der ihre Stärken sieht und fördert", hatte sie zuvor gesagt.

Der puerto-ricanische Sänger Ricky Martin teilte Hinchcliffes Äußerungen sowie Harris' Reaktion im Onlinedienst Instagram mit seinen 18,6 Millionen Followern. "Das denken sie über uns", schrieb er dazu und: "Wählt Kamala Harris".

Die Einwohner von Puerto Rico dürfen sich an der Präsidentschaftswahl am 5. November nicht beteiligen, allerdings leben in den USA nach Angaben des Pew Research Center rund sechs Millionen gebürtige Puerto-Ricaner, die über ein Stimmrecht verfügen.

Der demokratische Senator aus Pennsylvania, John Fetterman, wies darauf hin, dass in seinem Staat fast eine halbe Million Menschen mit puerto-ricanischen Wurzeln lebten, von denen drei Viertel das Wahlrecht hätten. Diese Menschen seien wichtig, schrieb er im Onlinedienst X und "nicht die Pointe eines verzweifelten Witzes".

Pennsylvania im Nordosten der USA gehört zu den besonders umkämpften US-Staaten. Harris und Trump liegen in den Umfragen Kopf an Kopf. Es ist das knappste Rennen um das Weiße Haus in der jüngeren Geschichte der Vereinigten Staaten. Der scheidende US-Präsident Joe Biden nannte die Kundgebung im Madison Square Garden "peinlich" und eines Ex-Präsidenten nicht würdig.

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