"Was uns unter anderem Sorgen machen muss, ist seine Unberechenbarkeit."
Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat sich mit Blick auf die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA beunruhigt gezeigt. "Beim Blick nach Washington bin ich besorgt", sagte Gauck dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in einem am Sonntag veröffentlichten Interview.
Unberechenbarkeit
Zu einem möglichen Wahlsieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump sagte er dem Nachrichtenmagazin "Spiegel": "Was uns unter anderem Sorgen machen muss, ist seine Unberechenbarkeit." Er halte es für ein Problem, dass man nicht sagen könne, was von einem Präsidenten Trump zu erwarten wäre. Er hoffe, "dass die US-amerikanische Demokratie, die ja den Präsidenten nicht zum Autokraten macht, dass das System der checks and balances, der gegenseitigen Kontrolle, der eingehegten Macht auch künftig tragen" würden.
Die US-Amerikaner wählen am Dienstag (8. November) einen neuen Präsidenten.
Warnungen
Auch der CDU-Politiker Norbert Röttgen erneuerte seine Warnungen vor Trump. "Für das deutsch-amerikanische Verhältnis wäre eine Wahl von Trump zum Präsidenten eine historische Belastung", sagte er der "Bild am Sonntag". "Es würde zur tiefsten Entfremdung in unseren Beziehungen seit dem Vietnamkrieg führen." CSU-Chef Horst Seehofer warnte hingegen davor, sich als Oberlehrer der Welt aufzuführen. "Das amerikanische Volk wählt, wer es führt, und sonst niemand." Im Falle eines Wahlsiegs wäre Trump ebenso willkommen in Bayern wie dessen Konkurrentin Hillary Clinton.