Umfrage zeigt
Österreicher glauben Trump nicht
09.11.2016
70 Prozent sehen negativen Einfluss auf Image der USA - Mehrheit glaubt an Rückenwind für Norbert Hofer.
Zwei Drittel der Österreicher glauben nicht, dass der frisch gewählte US-Präsident Donald Trump seine Ankündigungen aus dem Wahlkampf - wie eine Mauer an der Grenze zu Mexiko, ein Einreiseverbot für Muslime oder den Austritt der USA aus der Welthandelsorganisation - umsetzen wird. Nur 17 Prozent erwarten, dass er es doch tun wird. Das zeigt eine am Mittwoch durchgeführte market-Umfrage.
Das Linzer Meinungsforschungsinstitut hat nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses in den USA online 400 über-15-jährige Österreicher befragt. 70 Prozent von ihnen erwarten, dass die Wahl Trumps negative Auswirkungen auf das Ansehen der USA in der Welt haben wird. 69 Prozent sehen einen schlechten Einfluss auf die Weltpolitik, 62 Prozent auf die Finanzmärkte und 60 Prozent auf die Beziehungen zwischen den USA und der EU.
Negativen Einfluss auf die Flüchtlingskrise
Die Hälfte der Befragten rechnet mit einem negativen Einfluss des Votums auf die Flüchtlingskrise in Syrien und dem Nahen Osten. Immerhin 47 Prozent glauben, dass Trumps Wahl sich schlecht auf den Frieden in Europa auswirken wird. Positive Konsequenzen erwarten die Österreicher nur in geringem Ausmaß, am ehesten noch auf die Beziehungen zwischen den USA und Russland (32 Prozent) sowie auf die Wirtschaft in den USA (24 Prozent).
Persönlich betroffen fühlen sich offenbar nur die Wenigsten: Fast drei Viertel gaben an, dass es auf ihr Leben und ihren Alltag keinen Einfluss haben werde, wer künftig im Weißen Haus sitzt. Was die in einem knappen Monat bevorstehende Bundespräsidentenwahl in Österreich angeht, so glaubt eine Mehrheit von 58 Prozent, dass eher Norbert Hofer von Trumps Sieg profitieren wird. Einen Vorteil für Alexander Van der Bellen leiten lediglich 14 Prozent ab.