In Iowa schnitt sie schlecht ab. Immer wieder wurde sie zuvor zur Lachnummer Nr.1.
Nur wenige Stunden nach dem Auftakt im Kampf um die US-Präsidentschaftskandidatur der Republikaner lichtet sich einem Medienbericht zufolge das Feld der Bewerber. Die einzige Frau unter den sieben Anwärtern, Michelle Bachmann, beende ihre Kampagne, meldete der Fernsehsender CNN am Mittwoch. Bachmann, die als eine Favoritin der erzkonservativen Tea-Party-Bewegung galt, hatte am Dienstag im US-Staat Iowa bei der ersten Vorwahl den sechsten Platz belegt.
Gewonnen hatte die Abstimmung Mitt Romney knapp vor dem strengreligiösen Ex-Senator Rick Santorum, der von Bachmanns Rückzug am meisten profitieren könnte. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, kündigte an, seine Bewerbung zu überdenken, nachdem er lediglich den fünften Platz belegt hatte.
Lacher für Iran-Sager
Immer wieder geriet die attraktive Frau ins Kreuzfeuer der Kritik: So sagte sie, wenn sie Präsidentin wäre, würde sie die US-Botschaft im Iran schließen. Die USA haben allerdings keine Botschaft mehr in Teheran, seit diese 1979 von militanten Studenten gestürmt wurde und 52 Diplomaten mehr als 440 Tage als Geiseln gehalten wurden.
Thema Folter
Auch in puncto Folter ließ sie aufhorchen: "Waterboarding hat sich als sehr effektiv erwiesen", sagte die Vertreterin der strikt konservativen "Tea-Party-Bewegung". Bei Waterboarding fürchten die Opfer zu ertrinken - zahlreiche Staaten sowie Menschenrechtsorganisationen lehnen die sogenannte "Verhörmethode" als Folter ab. Jetzt hat sie aufgegeben.
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Der Ex-Gouverneur von Massachusetts, der 2008 bei den Vorwahlen John McCain unterlag, verfügt über eine prall gefüllte Wahlkampfkasse und eine schlagkräftige Organisation. In Umfragen lag er oft vorne, kam aber nie über 30 Prozent hinaus. Viele Republikaner halten ihn für keinen echten Konservativen, weil er in der Vergangenheit bei Themen wie Abtreibung oder Waffengesetzen eher liberale Ansichten vertreten hat. In Massachusetts zeichnete Romney für ein Gesundheitssystem verantwortlich, das der an der republikanischen Basis verhassten Gesundheitsreform Obamas ähnelt. Dazu kommt der mormonische Glaube des 64-Jährigen, der vor allem evangelikalen Christen nicht geheuer ist.